Saturninus war in der Tat zu einem Schluss gekommen: Aglaia war keine Tochter aus gutem Hause, die während der Saturnalien auf Abenteuer aus war, was ihm hätte doch wieder nur Ärger einbringen können. Sie war eine waschechte N
octiluca, ein Nachtlicht. * Und zwar eindeutig eines der gehobenen Sorte.
Als sie ihre zarte Hand auf seine Schulter legte, konnte er nicht widerstehen; drehte den Kopf und küsste ihren Handrücken. Gleichzeitig legte er den Arm um ihre Hüfte und zog sie ein wenig zu sich heran, gerade so, dass er ihren Leib unter dem dünnen Stoff fühlen konnte:
„Aha, der Goldgelockte ist also dein Bruder“, stellte er mit einem Kopfnicken in Richtung Narcissus fest: „
Und ein Mütterlein ist auch noch da. Eine zweifellos rührige Familie unter einem Dach"
Ja, er hatte angebissen. Wenn das Etablissement soviel Stil wie Aglaia hatte, war es dort bestimmt einen Besuch wert.
Er ließ etwas ab von der Schönen, um einen Pfiff auszustoßen, der seinen Spirus rief. Spirus hatte mit anderen Jungen mit einem Ball gespielt, doch nun kam er herbei. Saturninus gab ihm ein paar Münzen und bat ihn – schließlich waren sie heute alle gleich – einen kleinen Krug mit Wein herbei zu holen, vom besten, das solle er nur dem Verwalter sagen.
Es dauerte nicht lange, bis der Junge ganz außer Atem wieder zurück kam. Saturninus nahm ihm das Krüglein ab und hielt die Hand darüber, dann schickte er Spiros wieder zum Spielen.
Saturninus neigte den Kopf an Aglaias Ohr:
„Ich mag Sabiner Wein auch, doch er hat nicht die richtige Farbe. Wir müssen doch so tun, als sei es Bier. - Es sei denn, du kennst einen Ort, an dem man sich nicht verstellen muss. Dann könntest du mich dorthin entführen“
Sim off: * Diesen Euphemismus finde ich netter als Lupa oder Meretrix