In leuchtendes Rot gekleidet und mit wehendem offenem Haar wie ein junges Mädchen machte ich mich in Begleitung von Narcissus und meiner Tochter Aglaia auf den Weg zum Forum, wo das Convivium publicum anlässlich Saturnalia stattfand. Ein paar der einheimischen Weiber warfen uns zwar verachtende Blicke zu, aber das störte mich nicht. Auch wenn ich nicht mehr der jüngste Fisch im Tisch war, so war ich trotzdem noch ansehnlich und vor allem wusste ich was Männern und auch Frauen Freude bereitete. Mein geübter Blick hielt vor allem nach zahlungskräftiger und interessierter Kundschaft Ausschau und ich suchte vor allem nach den reiferen Männern, während ich die jüngeren potentiellen Kunden meiner Tochter überließ.
Trotz Saturnalia ließ sich einer der Patrizier in einer Sänfte tragen und als ich ein wenig näher rückte, wusste ich auch sogleich warum. Der Mann hatte die Ausmaße eines Schlachtschiffs, aber das brachte mich nicht aus der Bahn. Seine Finger glitzerten von Goldringen und sein Gewand war überaus kostbar. Ich manövrierte mich also in den Weg von Aulus Plautius Montanus und als er mich erblickte, warf ich ihm einen Kuss zu und drückte ihm einen meiner spintriae aus dem Säckchen an meiner Hüfte in die Hand. Der stark betrunkene Kerl grölte mir irgendetwas zu und versuchte nach meiner Brust zu grabschen, was allerdings dank Alkoholkonsum daneben ging. Die strammen Nubier, die die Sänfte trugen, taten mir allerdings leid.