RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Zwei oder dreimal hatte Saturninus geglaubt, den blonden Haarschopf von Sabina zu sehen, aber er täuschte sich. Bisher hatten ihm die Saturnalien nicht so viel Freude bereitet, wie er gehofft hatte. Das lag daran, dass er, anstatt mit der reizenden Serena zu plaudern, nach deren leichtsinnigen Cousine Sabina Ausschau halten musste, die irgendwie in die Gesellschaft von Iulius Cato geraten war. Serena machte sich diesbezüglich Sorgen.
Als die Ziegen und Böcklein in den Togen über das Forum getrieben wurden - und sein - Furius Saturninus - Name fiel, lächelte er süßsauer. Heute waren die Saturnalien; natürlich durfte man sich über die Obrigkeit lustig machen.
Sein Frowin war sogar zum Saturnalienkönig gewählt worden. Saturninus hätte ihn auch gewählt. Nun organisierte er allerlei Späße, und er machte seine Sache wirklich gut.
Kein Sklave durfte wegen seiner Respektlosigkeiten, die er während der Saturnalien beging, bestraft werden. So wollte es römischer Brauch. Alles andere hätte König Saturn, den göttlichen Herrscher der tollen Tage, verärgert.
Obwohl - Frowin so ein bisschen zu bestrafen, mit sanften Schlägen mit der bloßen Hand auf den Hintern, bis er sich auf seinen Knien winden und nach mehr betteln würde, das war ein Gedanke, der Saturninus kam und seine Sinne sofort auf etwas ungebührliche Weise anregte. Ach mein lieber Saturnalienkönig, dachte er vergnügt.
Um sich abzulenken, schaute er auf seine Losnummer: XXIV
Das war nicht der Hauptpreis. Der Hauptgewinn, ein junger Apoll aus Ebenholz, wurde soeben verlost und ging an eine junge Frau, die Saturninus nicht kannte.
Um sich abzukühlen, spritzte sich Saturninus etwas kaltes Wasser ins Gesicht, und dann sah er erstmal zu, wie die Anzahl der Preise dahin schmolz wie Schnee in der Sonne.
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