RE: Die Eingangstür zur Casa Balventia
Balventius’ Wut war nicht von schlechten Eltern gewesen. Den Brief von seinem Vater zu erhalten, hatte ihn absolut nicht gefreut. Er war schließlich in den Norden gekommen, um vor der Verwandschaft zu fliehen und nun fiel es dem Alten ein, ihm seinen Vollidioten von Bruder hierher zu schicken! Ihn, der es geschafft hatte, sich die Brüder, Väter und Ehemänner von so ziemlich jeder Frau in Rom zum Feind zu machen! Wenn er eines nicht brauchte, dann jemand, der all seine Bemühungen hier oben zunichte machte!
Seine klügeren Sklaven waren ihm in den letzten Tagen aus dem Weg gegangen und er hatte sich in Arbeit vergraben – und in Gedanken darüber, was er mit diesem Nichtsnutz anstellen sollte. Sivarii waren leider keine Option. Sein Vater würde dahinterkommen, obwohl der Alte mal nicht so tun sollte, als wäre ihm das nicht selbst schon in den Sinn gekommen!
Jetzt, ein paar Tage später, versah Carthus seinen üblichen Türdienst, als es an die Pforte klopfte. Gemütlich – es war niemand angekündigt, also hetzte er sich nicht – stapfte er zum Tor und öffnete es. Zu seinem Erstaunen stand ein junger Kerl vor ihm. Blond war er und zupfte nervös an seiner Tunika herum. Carthus wusste, dass in der Nähe ein Hurenhaus eröffnet hatte und fragte sich für einen Moment, ob der Bursche dorther kommen mochte.
„Ja? Wer bist du und was führt dich her?“, fragte er mit seiner tiefen Bassstimme.
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