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Normale Version: Die Eingangstür zur Casa Balventia
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Eine schwere Tür, welche die Casa drinnen und die Welt draußen voneinander trennt sowie unerwünschtes Gesindel draußen hält.
Und selbst wer dieses Hindernis überwinden kann, der muss immer noch an dem Ianitor vorbei, einem verboten großen Nubier namens Carthus. Das Tolle an Carthus ist sein Drang, seinem Dominus seine Nützlichkeit zu beweisen. Er macht kurzen Prozess mit allen, die Ärger machen.
Pytheas hatte fast zwei Stunden gebadet, um den Gestank nach Krankheit und Mensch loszuwerden Nun roch er nach Veilchenöl - Veilchen galt auch als wirksames Mittel gegen Leichengift. 
Wie besprochen, wollte der Medicus seinen ersten Bericht über seine Versuche mit den Bergwerkssklaven  abgeben.
Auf seiner Wachstafel standen Zahlen - was hinter den Zahlen stand waren Schicksale. Obwohl: Sklaven hatten kein wirkliches Schicksal. Zumindest keines, welches unabhängig von ihrem Herren war. Und der Herr über all die Minensklaven war eben Eques Balventius Varro.

Der Medicus blieb stehen und betrachtete das schöne Haus, das ihm so konträr zu den Eingeweiden der Berge schien,  bevor er anklopfte.
Nach einigen Sekunden öffnete sich die Tür und ein schrankhoher dunkelhäutiger Skave betrachtete den Gast von oben herab - und das wortwörtlich, denn Carthus war locker einen Kopf größer als der Medicus, den es hierher verschlagen hatte.
"Grüße", sagte er mit tiefer Stimme, die sich für alle die ihn nicht kannten, unfreundlich anhören mochte. "Wie lautet dein Name? Was ist dein Anliegen?"
"Sei auch du gegrüßt, Ianitor", erwiderte Pytheas und schaute nach oben ins Gesicht des dunkelhäutigen Hünen: 
" Flavianus Medicus wünscht den Ritter Balventius Varro zum wöchentlichen Rapport zu sprechen" Flavianus sagte er, nicht Pytheas. Flavianus war der Name, der die Türen öffnete.
Der Ianitor musterte den Besuch kurz prüfend, zeigte sich dann jedoch zufrieden. Er entsprach der Beschreibung, welche ihm sein Herr gegeben hatte, ziemlich gut.
'Denk dir eine von diesen griechischen Statuen und zieh ihr was an', hatte er gesagt und der Ianitor war amüsiert, wenn auch ein wenig neidisch. Na gut, Balventius war der Chef hier, also konnte er sich wohl amüsieren, während er hier Wache stand.
"Mein Herr erwartet dich im Tablinum", sagte er freundlich und machte dem Gast Platz. "Ich zeige dir den Weg."
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[Bild: Ganymed-klein.jpg] | Ganymed
"Dieses scheiß Kaff", fluchte Ganymed, nachdem er sich zum dritten Mal verlaufen hatte. So schwierig konnte es doch nicht sein, die Casa des Bruders seines Herrn zu finden. Zumal Iscalis nun wirklich keine Großstadt wie Rom oder Athen war. Da half eben nur durchfragen! Das tat er dann auch. Eine nette junge Frau begleitete ihn sogar ein Stück bis es zur Casa nur noch ein Katzensprung entfernt war. Die letzten Schritte bis zur Tür schaffte er dann auch alleine.
Bevor er dann klopfte, zupfte er seine Tunika zurecht. Schließlich wollte er einen guten Eindruck machen. Denn alles was er verzapfte, fiel irgendwie auf seinen Herrn zurück. Da er ja auch wusste, dass das Verhältnis zwischen seinem Dominus und dessen Bruder nicht zum Besten stand, galt das hier mehr denn je!
Dreimal klopfte er schließlich und wartete artig, bis man ihm öffnete.
Balventius’ Wut war nicht von schlechten Eltern gewesen. Den Brief von seinem Vater zu erhalten, hatte ihn absolut nicht gefreut. Er war schließlich in den Norden gekommen, um vor der Verwandschaft zu fliehen und nun fiel es dem Alten ein, ihm seinen Vollidioten von Bruder hierher zu schicken! Ihn, der es geschafft hatte, sich die Brüder, Väter und Ehemänner von so ziemlich jeder Frau in Rom zum Feind zu machen! Wenn er eines nicht brauchte, dann jemand, der all seine Bemühungen hier oben zunichte machte!
Seine klügeren Sklaven waren ihm in den letzten Tagen aus dem Weg gegangen und er hatte sich in Arbeit vergraben – und in Gedanken darüber, was er mit diesem Nichtsnutz anstellen sollte. Sivarii waren leider keine Option. Sein Vater würde dahinterkommen, obwohl der Alte mal nicht so tun sollte, als wäre ihm das nicht selbst schon in den Sinn gekommen!

Jetzt, ein paar Tage später, versah Carthus seinen üblichen Türdienst, als es an die Pforte klopfte. Gemütlich – es war niemand angekündigt, also hetzte er sich nicht – stapfte er zum Tor und öffnete es. Zu seinem Erstaunen stand ein junger Kerl vor ihm. Blond war er und zupfte nervös an seiner Tunika herum. Carthus wusste, dass in der Nähe ein Hurenhaus eröffnet hatte und fragte sich für einen Moment, ob der Bursche dorther kommen mochte.
„Ja? Wer bist du und was führt dich her?“, fragte er mit seiner tiefen Bassstimme.
[Bild: Ganymed-klein.jpg] | Ganymed
Während er immer noch an seiner Tunika herumzupfte, auf dass sie akurat saß, öffnete sich gemächlich die Tür. Selbstverständlich war es 'nur' der Türwächter. In einem solchen reichen Haus konnte man sicher lange warten, bis der Hausherr selbst die Tür öffnete. Ganymed ließ sofort von sich ab und wartete nur darauf, sein Sprüchlein über die Ankunft des jungen Herrn Balventius loszuwerden. Da ihn aber der Türsteher erst einen Moment so seltsam angaffte, schien er plötzlich ganz irritiert zu sein. Doch dann kam endlich die obligatorische Frage des Türwächters nach dem Ansinnen des Besuchers.
"Ähm äh, ich bin Ganymed und äh. Also ich wollte die Ankunft meines Dominus, des jungen Herrn Balventius ankündigen. Mein Dominus befindet sich bereits in der Stadt, ist aber noch in eine Taberna eingekehrt. Er hat mich geschickt, damit später alles für seine Ankunft vorbereitet ist. Ach ja und sein Gepäck befindet sich noch beim Mietstall am Stadtrand. Das müsste auch noch hierher gebracht werden." Da Balventius Scapula für längere Zeit die Gastfreundschaft seines geliebten Bruders in Anspruch nehmen würde, hatte er nicht nur eine Kiste mit Gepäck dabei. Es waren insgesamt drei! Dazu kamen dann noch die wenigen Habseligkeiten seiner beiden Sklaven, die locker in eine Tasch passten.
Aaaaah, es war der Sklave des jungen Herrn Scapula, des Bruders seines Dominus. Das erklärte dann schon einiges. Carthus fragte sich allerdings, ob der Junge schwachsinnig war. Die vielen Ähms und Ähs ließen ihn ein wenig dümmlich wirken, was sich der Riese aber nicht anmerken ließ. Carthus belastete sich nicht mit den Problemen Fremder.
"Ah, richtig. Dominus Varro hat mich darüber informiert. Man hat eine Kammer für deinen Herrn hergerichtet."
Und dann wurde es Zeit, SEIN Sprüchlein aufzusagen, denn Balventius Varro hatte sich Ähnliches bereits gedacht:
"Nun, dann solltest du dich beeilen, das Gepäck deines Herrn hierher zu schaffen. Die Tage hier im Norden sind kurz und du bist ein schmächlicher Bursche. Wenn du dich beeilst, hast du das Gepäck bis zum Abendessen hergeschafft."
[Bild: Ganymed-klein.jpg] | Ganymed
Das war ja beruhigend, dass es sich schon herumgesprochen hatte, dass sein Dominus sozusagen im Anflug war. Eine Kammer war bereits hergerichtet worden. Das hatte er also schon mal von der Backe. Ein zartes zufriedenens Lächeln umspielte seine Lippen. Allerdings hielt der Türwächter noch eine Überraschung für ihn bereit. Hatte der noch alle Nadeln an der Tanne? Wie sollte er allein drei schwere große Kisten vom Stadtrand bis hierher schleppen?
"Ähm ja also, das sind drei schwere Kisten! Die packe ich unmöglich alleine! Ich bräuchte da etwas Hilfe." Er musste sich ja richtig zurückhalten, damit ihm nicht die Galle hochkam. Sich gleich am ersten Tag unbeliebt zu machen, lag sicher nicht im Interesse seines Dominus.
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