RE: Die Hütte von Boduognatus
Der, nun, erwartungsvolle Unterton in Deimos‘ Stimme war Calum nicht entgangen. Er hatte das Gefühl, ihr Verhältnis hatte sich merklich abgekühlt. Je mehr Calum das Leben außerhalb ihres kleinen Kults kennenlernte, desto mehr schien er von Deimos wegzurücken. Ein Umstand, den er bedauerte. Aber es fühlte sich unvermeidbar an. Er spürte das Misstrauen. Es tat weh, aber vielleicht war es angebracht.
Zu seiner Überraschung schälte sich Raven aus den Schatten, nachdem er von Louarn herzlich begrüßt worden war. Den Druiden begrüßte er respektvoll, ehe er die Nummer zwischen Raven und Louarn bemerkte. Deimos warf er einen fragenden Blick zu und hoffte inständig, dass das nicht eine der üblichen Geschichten war, welche Louarn auf Schritt und Tritt folgten. Sollte er das ignorieren?
Calum, der sich ans Feuer setzte, hörte mit Erleichterung, wie die Katastrophe nach hinten verschoben wurde und nahm von den Gaben, welche der Druide ihnen mitgebracht hatte. Er hatte wirklich Kohldampf nach dem Weg hierher und war auch erschöpft. Er fühlte sich oft erschöpft seit einiger Zeit. Kraftlos und niedergeschlagen. Aber er musste sich zusammenreißen. Er musste einfach.
„Ich komme mit Neuigkeiten von Samhain“, erklärte er gleich ohne Umschweife. Ihm war klar, dass der Druide vermutlich mit weiteren Anweisungen gekommen war. Doch das hier musste er als erstes loswerden. Es war zu wichtig. „Ich bringe Caradocs letzte Worte, bevor ihn die Römer mitnahmen. Seine Interpretation der Prophezeiung, er… vertraute sie mir an.“
Und jetzt würden die Fragen kommen, warum er damit nicht schon früher gekommen war…
Falke
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