RE: Die Hütte von Boduognatus
Der Weg hierher war nicht einfach gewesen. Calum hatte nicht die üblichen Straßen genommen, schließlich sollte er, soweit man wusste, in Iscalis sein und sich seiner Schmiedeausbildung widmen. Je weniger man ihn mit Dunduvan und den anderen sah, desto besser für seine Aufgabe. Hätte er nur geahnt, was in Dunduvans Kopf für Befürchtungen Gestalt annahmen, hätte er seinem Bruder vielleicht weniger treu zur Seite gestanden als jetzt, wo er sich doch voller Zweifel und Angst zu ihm schleppte.
Ein normales Leben, nichts mehr wünschte sich Calum. Die Verzweiflung des Wissens, was er nicht haben konnte, nagte an ihm und die Wut darüber wurde bedeckt von einem Leichentuch aus Einsamkeit und Angst. Sein Herz wusste längst nicht mehr, wer der Feind war und die Möglichkeit, durch den zornigen Dunduvan den Tod zu finden war beinahe greifbarer, als durch die Hand der Römer.
Calum achtete darauf, dass ihm niemand folgte. Er konntee s nicht brauchen. Doch die Römer wussten noch nicht um die Gefahr, die ihnen von den Falken drohte. Noch nicht. Es würde der Tag kommen, an dem sie wirklich höfflisch aufpassen mussten. Jetzt gerade waren sie nichts als eine Horde unzufriedener Jungen.
Als er die Tür öffnete, hörte er gerade Dunduvans Stimme. Er und Louarn sprachen über ein Mädchen oder so. Schweigend trat er ein und verschloss die Tür wieder sorgfältig. Unter seiner Kapuze sondierte er den Raum. Seine beiden Brüder waren da. Von den anderen keine Spur. Und ein Mann, den er noch nicht kannte, doch er vermutete den Namen Cartivel hinter der Erscheinung, von dem er in Nachrichten gelesen hatte.
"Ich habe nicht viel Zeit", begrüßte er die Bande und verbarg das Zittern seiner Hände in seinem Gewand. "Kommt Raven nicht?"
Falke
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