RE: Ankunft im neuen Leben
Endlich schaukelte der Wagen langsamer über die matschigen Straßen dieses von den Göttern verlassenen Kaffs. Wie eine Kleinstadt oder Zivilisation sah das eigentlich nicht aus und ich vermisste bereits die Subura, die Gassen voller Leben und die Annehmlichkeiten einer zivilisierten Existenz. Iscalis kam mir dagegen vor wie ein Kuhdorf, aber allein die Aussicht auf ein Bad und ein ordentliches Bett hielten mich vor weiteren verdrießlichen Gedanken ab.
Mein Vater nickte immer wieder ein und wenn er nicht schnarchte, sabberte er mir auf die Schulter oder lehnte sich auf mich und ich musste ihn wieder wegschieben, damit er gegen die Wand des Wagens lehnte, während Aglaia und Narcissus wie rollige Katzen herumschnurrten oder genervt über die Provinz herzogen. Ich konnte es kaum erwarten, diesem engen Gefängnis auf vier Rädern zu entkommen. Wäre ich nur lieber nachgekommen und dann hätten wir uns nicht zu viert hier reinquetschen müssen.
Im Wagen hinter uns befanden sich unsere vier Mitarbeiter, die sich unserer Expedition in neue Märkte und ein neues Leben angeschlossen hatten. Die meisten waren in Rom geblieben, aber einige waren uns teils aus Loyalität und teils aus Abenteuerlust nach Britannia gefolgt. Wahrscheinlich bereuten sie die Reise bereits so sehr wie Vater, Aglaia, Narcissus und ich. Im letzten Wagen dahinter befanden sich unsere Kleidertruhen, kleinere Möbelstücke und der Rest vom Gepäck.
Narcissus' eloquenter Ausspruch weckte Vater endgültig auf und der Wagen war endlich stehen geblieben. Nach einem kurzen Blick in die Gesichter der anderen Insassen des Wagens, drückten wir uns alle fast gleichzeitig in Richtung Tür und jeder wollte als Erster draußen sein. Allerdings waren Aglaia und Narcissus definitiv schneller, also hielt ich mich zähneknirschend zurück und wartete bis die beiden rausgeklettert waren, damit ich dann Vater beim Aussteigen helfen konnte.
Nachdem ich auch erst einmal rausgeklettert war, musste ich erst einmal meinen Mantel enger ziehen. Hier war es doch kälter als ich dachte und ich machte mir eine mentale Notiz, dass wir viel Heizmaterial benötigen würden. Auch Wagen Nummer zwei und drei hielten vor unserem neuen Haus an und gemeinsam begannen wir die Kisten abzuladen. Da wir keine Sklaven besaßen, musste jeder mit anpacken und die Fahrer der Mietwagen mussten noch entlohnt werden. Wir sollten definitiv in einen eigenen Wagen investieren über kurz oder lang.
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