RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Also Das war es, wovor er Angst hatte? Dass wir ihn vergessen könnten? Ohne zu überlegen zog ich ihn noch einmal in eine bärige Umarmung und hielt ihn ganz fest, damit er auch wirklich körperlich spürte, dass er und ich wirklich hier waren und die Situation hier echt war. Ich hatte zwar keine Ahnung, ob das half, aber mir half sowas. “Es ist mir egal, wie du aussiehst, Calum. Du bist mein Bruder, und nichts und niemand wird das je ändern. Und wenn unsere Leute auch nur einen funken Verstand haben, werden sie dich genauso lieben, wie ich das tue.“ Ich gab ihm einen brüderlichen Kuss auf die Stirn und ließ ihn wieder frei.
Ich atmete einmal durch und räusperte mich. “Ganz schön gefühlsduselig, was?“ versuchte ich die Spannung aus der Situation zu nehmen, eher einer von uns beiden noch ganz unmännlich rumheulte – und im Zweifelsfall war dieser jemand auch noch ich. Ich räusperte mich nochmal und versuchte, den Rest nochmal zu rekapitulieren.
“Fronteus Atreius also. Atreius, Atreius….“ Ich wiederholte es ein paar Mal leise, damit ich es mir merkte, auch wenn ich nicht merkte, dass ich die Betonung ein wenig vertauscht hatte. Aber je öfter ich es sagte, umso mehr merkte ich es mir. So war es schon immer gewesen, dass ich Dinge, die ich mir merken wollte, vor mich eine Weile hinmurmelte. Nur bei den ganzen Druidensachen durfte ich das nicht. Vielleicht war ich deshalb so ungenau dabei.
“Das heißt, wenn was ist, finde ich dich dann in der Schmiede?“ fragte ich nochmal, da ich ihn ganz sicher öfter aufsuchen würde. “Ich bin noch dabei, mir ein Quartier zu suchen. Bislang hab ich meinen Braunen in einem Stall bei einem gewissen Alan untergebracht. Vielleicht schlaf ich da auch, aber vielleicht findet sich noch was besseres.“ Dass dieses bessere wahrscheinlich lange Beine und ein hübsches Gesicht hatte, musste ich Calum nicht sagen. Er kannte mich ja auch schon eine Weile und wusste, dass ich den Mädchen durchaus zugetan war – und sie im Zweifel auch mir.
Falke
|