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RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Calum lächelte bitter. Er hatte die Nähe genossen. Den kurzen Augenblick der Sicherheit. Eine Berührung, die ihm das Gefühl gab, nach dem er sich so sehnte.
Deimos fühlte nicht so wie er, das glaubte er fest. Für ihn waren sie alle sicher nur eine Zweckgemeinschaft. Und er verachtete ihn, Calum, dafür, dass er kein Krieger war. Dass er sich versteckte und dass er aussah, wie er aussah. Calum wusste es einfach. Es war eine halbe Ewigkeit her, dass ihn jemand berührt hatte und er wünschte sich beinah, dass Louarn nicht losgelassen hätte. Er hatte gar nicht gewusst, wie einsam er war.
"Die... Die anderen wissen es nicht", begann er stockend. "Aber ich war da, als... als Caradoc seine letzten Worte sprach. Er deutete die Prophezeihung der Priesterinnen und trug mir auf, die Worte weiterzugeben. Aber ich konnte es nicht. Denn... Denn laut Caradoc ist unser Kampf zum Scheitern verurteilt. Die Römer werden erst in vielen vielen Jahren besiegt. Dann sind wir alle längst nicht mehr am Leben. Alles, was wir bisher getan haben, war sinnlos. Unsere Ausbildung, unsere Rache... alles." Als er das sagte, krochen ihm Tränen in die Augenwinkel. Ihm war übel.