(01-03-2023, 07:41 PM)Iuventia Fabata schrieb: Ich war schon recht erschöpft vom Ausschenken und war froh, als Helena zurück an den Stand kam. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, so konnte ich die Pause gut gebrauchen. "Ich setze mich zum Waschbottich und kümmere mich um die schmutzigen Becher, wenn du dich um die Ausschank kümmerst. Mach dir keine Gedanken um mich, Liebes." Das Sitzen würde mir gut tun und das Abwaschen der Becher war nicht so anstrengend wie ständig die schweren Ausschankkrüge hin und her zu hieven.
Nach kurzer Zeit tauchte eine stolze Antonina neben mir auf und plapperte von ihrem Kiesel und ich reichte ihr die nassen Becher, damit sie diese nebenbei abtrocknen konnte, während sie fröhlich vor sich hin plapperte. Helena machte einen Abstecher zum Waschbottich, als Antonina gerade vom Medicus berichtete. "Aktuell haben wir Zimmer zur Verfügung für zahlende Gäste, ja. Braucht denn jemand ein Zimmer?" fragte ich meine Nichte, während meine Hände weiter die Becher auswuschen.
Nach etwa einer halben Stunde des Abwaschens kam auf einmal wieder Bewegung in die Menge die jungen Mädchen zogen auf die kleine Bühne zu, die für die spätere Lotterie notdürftig errichtet wurde. Ich schmunzelte und stubste Helena sanft in die Seite. "Du solltest dich jetzt besser den Mädchen anschließen, sonst verpasst du es noch. Ich gehe wieder zur Ausschank, keine Sorge." Ich erhob mich und machte mich auf den Weg zum Ausschank, als auch schon Antonina mit Camilla im Schlepptau und auch Pomponias Tochter Faustina sich der Rotte der jungen Mädchen anschlossen.
Die Mädchen riefen immer wieder laut Saturnalicus princeps und klatschten dabei und einige hatten auch hölzerne Trommeln, Flöten und Steine dabei um Krach zu machen. Als eines der ältesten Mädchen reihte sich Faustina direkt an der Spitze des Zugs ein und auch für Helena wurde an der Spitze Platz gemacht als eines der ältesten unverheirateten Mädchen hier. Aus der Mitte des Pulks aus Mädchen wurde den ältesten Mädchen auf der Tribüne die "Amtskette" - eine Schnur mit Nüssen, Kastanien, hübschen Blättern, Holz- und Knochenstückchen geschmückt - sowie die "Krone" - ein hölzerner Reif aus biegsamen Weidenzweigen mit Eicheln und Blättern geschmückt - gereicht.
Paullinas ältester Sohn, Publius Asinius Crispus, hatte auch zwei Kiesel erhalten und der bullige, aber ansehnliche Bäcker machte sich unter Applaus auf den Weg zur Bühne. Paullina klatschte extra laut und auch ich lachte und klatschte so laut es ging, war er doch auch mein Großcousin.
Eigentlich wollte sie nur mal so nachfragen, aber dann entschloss sie sich doch dazu genauer zu erzählen.
„Ein junger Mann, es scheint gerade erst angekommen zu sein, hatte nach Unterkunft für sich und sein Pferd gefragt. Ich habe ihn zuerst mal zu Alan geschickt. Danach kommt er her zu uns. Ich wollte nicht über deinen Kopf hinweg entscheiden, darum habe ich erstmal nichts genaues gesagt“
Sie nahm ihr die trockenen Becher ab und brachte sie zurück zum Ausschank.
Dort war im Augenblick viel los, es gab etwas Gebalge in der Näher aber die Männer hatten das alles gut im Griff, so dass keine der Frauen in Schwierigkeiten kam.
Danach hatte einer ein blaues Auge und einem anderen fehlte die Hälfte seines Vorderzahns, also nichts Besonderes.
Die Mädchen zogen los um der Fürst zu kühren, Fabata stupste Helena an um mitzugehen.
Auch wenn sie zuerst nicht wirklich wollte, sie machte sich Sorgen das Fabata sich zu viel zutraute, ließ sich Raven von dem Treiben der Mädchen mitziehen.
Als sich nur zaghaft die gewählten Jungen auf die Bühne zu den Mädchen trauten machte Helena einen Schritt vor und rief mit lauter Stimme, weit über den Platz
„Saturnalicus princeps, alle Kandidaten bitte auf die Bühne. Auch die mit nur einem Stein, keiner wird ausgelassen…hop hop. Wer als letzter kommt bekommt keinen Kuss.“
Irgendwie muss sie was gestochen haben das sie sowas sagte aber die anderen Mädchen kreischten bejahend laut auf. *Dann sollten die das auch mit dem Kuss erledigen.* dachte sie.
Eines der Mädchen fiel auch gleich über Crispus her und schmatzte ihm einen Kuss auf die Wange.
Helena musste lachen und ging zurück zu den anderen.
Es schien zu wirken, den jetzt tauchten vereinzelt junge Männer auf und holten sich ihren Kuss ab.