(01-03-2023, 03:27 PM)Raven schrieb: Sie bahnte sich Ihren Weg durch die Menschen zurück zum Bierstand. Fabata sah aus, als ob sie eine Pause brauchte und Helena bekam schon ein schlechtes Gewissen.
„Tante, setz dich oder geh zurück nach Hause. Ich bleibe jetzt hier und helfe Tante Paulina. Die Männer sind auch noch da“
Sie schnappte sich einen Armvoll schnulziger Becher und krempelte sich die Ärmel hoch, um sie abzuwaschen.
„Sag mal, was anderes. Ist eigentlich noch ein Zimmer frei?“
Ich war schon recht erschöpft vom Ausschenken und war froh, als Helena zurück an den Stand kam. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, so konnte ich die Pause gut gebrauchen. "Ich setze mich zum Waschbottich und kümmere mich um die schmutzigen Becher, wenn du dich um die Ausschank kümmerst. Mach dir keine Gedanken um mich, Liebes." Das Sitzen würde mir gut tun und das Abwaschen der Becher war nicht so anstrengend wie ständig die schweren Ausschankkrüge hin und her zu hieven.
Nach kurzer Zeit tauchte eine stolze Antonina neben mir auf und plapperte von ihrem Kiesel und ich reichte ihr die nassen Becher, damit sie diese nebenbei abtrocknen konnte, während sie fröhlich vor sich hin plapperte. Helena machte einen Abstecher zum Waschbottich, als Antonina gerade vom Medicus berichtete. "Aktuell haben wir Zimmer zur Verfügung für zahlende Gäste, ja. Braucht denn jemand ein Zimmer?" fragte ich meine Nichte, während meine Hände weiter die Becher auswuschen.
Nach etwa einer halben Stunde des Abwaschens kam auf einmal wieder Bewegung in die Menge die jungen Mädchen zogen auf die kleine Bühne zu, die für die spätere Lotterie notdürftig errichtet wurde. Ich schmunzelte und stubste Helena sanft in die Seite. "Du solltest dich jetzt besser den Mädchen anschließen, sonst verpasst du es noch. Ich gehe wieder zur Ausschank, keine Sorge." Ich erhob mich und machte mich auf den Weg zum Ausschank, als auch schon Antonina mit Camilla im Schlepptau und auch Pomponias Tochter Faustina sich der Rotte der jungen Mädchen anschlossen.
Die Mädchen riefen immer wieder laut
Saturnalicus princeps und klatschten dabei und einige hatten auch hölzerne Trommeln, Flöten und Steine dabei um Krach zu machen. Als eines der ältesten Mädchen reihte sich Faustina direkt an der Spitze des Zugs ein und auch für Helena wurde an der Spitze Platz gemacht als eines der ältesten unverheirateten Mädchen hier. Aus der Mitte des Pulks aus Mädchen wurde den ältesten Mädchen auf der Tribüne die "Amtskette" - eine Schnur mit Nüssen, Kastanien, hübschen Blättern, Holz- und Knochenstückchen geschmückt - sowie die "Krone" - ein hölzerner Reif aus biegsamen Weidenzweigen mit Eicheln und Blättern geschmückt - gereicht.
Paullinas ältester Sohn, Publius Asinius Crispus, hatte auch zwei Kiesel erhalten und der bullige, aber ansehnliche Bäcker machte sich unter Applaus auf den Weg zur Bühne. Paullina klatschte extra laut und auch ich lachte und klatschte so laut es ging, war er doch auch mein Großcousin.