(12-22-2022, 01:06 AM)Calum schrieb: Calum hinterfragte nicht, dass der neue Bekannte sich mit ihm von dannen machen wollte. Der wollte sicher nur ebenso wenig Ärger wie er selbst. Also blickte er sich nach einem freien Platz um und betrachtete Los und Essen, das er vorsichtig durch die Menge trug.
"Ich bin übrigens Atreus", stellte er sich vor. "Freut mich sehr, Phyteas."
Und sie fanden einen Platz. Calum konnte es kaum erwarten, sich über das Essen herzumachen, doch die Aufmerksamkeit seiner Begleitung schien noch immer bei dem Tribun zu liegen.
"Nun, man... hört Dinge, das ist alles", sagte er vage. Er musste ja niemandem verraten, dass er dieses Wissen durchaus unrechtmäßig erworben hatte. Schon aus diesem Grund war Cynric im Grunde nur zweite Wahl gewesen. Ein Posten beim Militärschmied oder als Stalljunge hätte sich mehr ausgezahlt. Doch dies hatte sich jetzt inzwischen als Vorteil herausgestellt. Cynric war ein guter Herr und sein Leben hier... war gar nicht übel.
Nun jedoch sagte Phyteas etwas völlig anderes und Calum musste grinsen.
"Weißt du, da könntest du Recht haben. Ich habe mal gelesen, dass wegen einer Prinzessin sogar mal ein Krieg ausgebrochen ist, der eine ganze Stadt vernichtet hat. Ich hoffe aber, dass die beiden sich dort hinten vorher wieder einkriegen. Aber nun lass es dir schmecken. Das sind meine ersten Saturnalien. Die will ich voll auskosten."
Calum biss in ein saftiges Stück Fleisch und übertünchte die Tatsache, dass sich ein leichtes Rot auf seine Wangen gestohlen hatte.
(12-22-2022, 04:51 PM)Iuventia Fabata schrieb: Als ich auf einem kleinen dreibeinigen Hocker zwischen den Fässern saß, kam auch schon meine Älteste Antonina auf mich zugelaufen und plapperte fröhlich drauf los, dass sie jetzt die "Edelsteine" verteilen würden. Es handelte sich um hübsche und glitzernde Kiesel aus dem Fluss, die meist von den Mädchen des Dorfs an die Jünglinge und jungen Kerle verteilt wurden. Wer die meisten der "Edelsteine" bekam, wurde von den Mädchen zum Fürst der Saturnalien gewählt und durfte Streichen, Tänzen und Spielen der jungen Leute vorstehen. Auch Antonina hatte einen hübschen Kiesel und sah sich nach einem Jüngling um, dem sie diesen geben konnte.
..... Das Mädchen lachte und flitzte mit ihrem Kiesel davon und fand zielsicher den Medicus und präsentierte ihm ihren "Edelstein" - ihre Stimme zur Wahl des Saturnalienfürsts. Lachend lief das Kind wieder davon, nachdem es ihren Stein abgegeben hatte.
"Freut mich dich kennen zu lernen, Atreus", erwiderte Pytheas: "Man hört Dinge über den Tribun? Nun, Dinge interessieren mich schon beruflich sehr. Sie sind leichter einzuordnen als Menschen", zu Calums Worten nickte er lachend: "Ja, du meinst gewiss Helena von Troja. Ich glaube allerdings gar nicht, dass es um die Königin ging. Ich tippe eher auf die Handelswege zum Schwarzen Meer, die das reiche Troja blockierte. Die Leute lieben ihre romantischen Mythen. Also sage ich es nicht weiter, nur dir jetzt.",
wie immer nahm er nur einen Schluck Wein und füllte den Rest des Bechers mit Wasser: " Du sagtest, dies seien deine ersten Saturnalien? Also folgere ich, dass Du kein Römer bist. Ich hätte Dich für einen gehalten"
Der junge Mann war er hübsch und durch die Arbeit als Schmied kräftig und wohlgebildet. Von seiner Art her eher scheu, und doch sehr anziehend, wenn er lächelte. Der Medicus fand all das interessant.
Pytheas machte eine kleine Pause, als eine der Fabatatöchter vor ihm stehen blieb: "Salve Antonina?", sagte er freundlich, da drückte sie ihm einen Kiesel in die Hand und lief lachend davon.
Der Medicus betrachtete den Stein. Es war ein gewöhnlicher Bachkiesel.
"Hmm?", sagte er zu Atreus: "Wie komme ich zu der Ehre? Und was bedeutet sie?"