(12-22-2022, 04:51 PM)Iuventia Fabata schrieb: Auch Pomponias hübsche Tochter Faustina hatte sich dem Knäuel aus jungen Leuten um Frowin vor dem Ausschanktisch angeschlossen und drückte dem sportlichen und sehr ansehnlichen Mann ihren "Edelstein" in die Hand und zwei oder drei andere Mädchen des Dorfes taten es ihr gleich.
Saturninus war zufrieden damit zu sehen, wie die jungen Frauen am Ort Frowin umschwärmten. Sprach das doch für
seinen eigenen guten Geschmack bei der Sklavenauswahl.
Dann näherte er sich Lucretia Serena und bot ihr Wein an, um sie auf die Probe zu stellen.
(12-22-2022, 04:38 PM)Lucretia Serena schrieb:
Trotz der Verkleidung hatte ich Saturninus natürlich erkannt, da ich ihn schon vorher in der Schar der furischen Sklaven erspäht hatte. Aber auch er war natürlich verkleidet und spielte eine Rolle, so wie Sabina und ich griechische Mädchen spielten. "Io Saturnalia" erwiderte ich ein wenig scheu, aber ich schüttelte nur lächelnd den Kopf. "Danke, aber ich trinke keinen Wein. Aber für einen Becher Apfelsaft wäre ich sehr dankbar."
Wie ihre tugendhafte Namenspatronin aus der römischen Geschichte bestand auch diese Lucretia die Probe mit Bravour. Sie trank keinen Wein. Sie war perfekt. Saturninus war sich sicher, dass er in Rom solch eine junge Dame gar nicht mehr finden würde, aber hier in der Provinz lebte sie noch, die weibliche Tugend.
Er ließ den Schal vor seinem Gesicht fallen, und in seinen dunklen Augen lag unaussprechliche Zuneigung:
"Ich hole dir gerne einen Becher Apfelsaft, Serena", sprach er:
"Und auch sonst alles was Du dir wünschst"
Vielleicht war das Fest nicht der richtige Ort, doch er wollte ihr so viel sagen. Und vor allen Dingen wollte er Serena gestehen, dass er um ihre Hand angehalten hatte. Sie allein sollte seine
Mater Familias, die Herrin über sein Haus und sein Herz sein.
Gerade als Saturninus sprechen wollte, wurde er jedoch unsanft unterbrochen...
(12-20-2022, 11:35 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: Cato hatte einen Mann hinter sich gespürt, wusste aber nicht wer es war. Er ergriff ihn einfach und schob ihn nach vorne zu dem Furier. „Mein lieber Furius, nimm doch ihn, du liebst es doch bei Pferdeknechten zu liegen. Das schöne Geschlecht ist doch eher etwas für den wahren Patrizier. Ich begleite dann die Damen zu ihrem Ziel“.
Saturninus blickte einen Moment irritiert in Frowins Gesicht. Warum streckte Iulius Cato ihm seinen eigenen Wagenlenker entgegen? Dann drangen die beleidigenden Worte an Saturninus Ohr, und das Blut schoss ihm in den Kopf.
"Wenn ich bei jemandem liege, so muss ich ihn zuvor wenigstens nicht halb totpeitschen, damit er mir zu Willen ist", gab er zurück und spielte auf den armen, dicken Sklaven an.
Er ballte die Faust, und einen Moment lang war er versucht, seiner Verkleidung nachzugeben, und dem Iulius wie ein Plebejer aufs unverschämte Maul zu hauen. Aber das war keine
dignitas, würdevolles Betragen für das Oberhaupt der Furier?...
Da schob sich die feiernde Menge zwischen sie, und er und Lucretia wurden gegen ihren Willen von Sabina und Cato getrennt.
(12-22-2022, 04:38 PM)Lucretia Serena schrieb: ......Richtig wohl fühlte ich mich allerdings nicht, obwohl auch Saturninus hier war. Plötzlich schob der Iulier Frowin in unsere Mitte und ich wurde von Sabina weggeschubst. Hinter mir brandeten noch einige andere Jünglinge und Mädchen heran, die plötzlich auch alle ein Autogramm von Frowin haben wollten und ich versuchte mich wieder zurück zu Sabina zu kämpfen. Ich konnte sie mit dem Unhold ja nicht alleine lassen. Wer weiß, was diesem ungehobelten Kerl einfallen würde! Zumindest war Saturninus zusammen mit mir weggedrängt worden und er würde mich gewiss beschützen.
Saturninus holte Serena in der Menge ein und schaffte ihr Platz, in dem er einfach ein paar grobe Kerle wegschubste.
"Geht es dir gut?" , besorgt sah er die junge Frau an. Hoffentlich hatte sie sich nicht weh getan.
"Würdest du bitte meinen Arm nehmen? Ich will nicht, dass du auch verloren gehst", er zögerte, als er das sagte. Es war keine Schüchternheit, es war etwas, was Saturninus nur wenigen Frauen entgegen brachte: tiefe Achtung.
"Es war nicht klug von der Claudia, sich als Freigelassene auszugeben. Jemand wie Cato respektiert ihre Ehre dann nicht", sagte er schließlich.
Wo sein Feind und Serenas Verwandte jetzt waren, konnte er nicht ausmachen. Aber er hoffte doch sehr, dass Leibwächter in der Nähe und die beiden jungen Damen nicht ganz ohne Schutz aufgebrochen waren.