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RE: Convivium publicum zu Saturnalia
Wie am Fließband schenkten Paullina und ich Bier, Wein, Apfelsaft und Quellwasser aus und ich musste mich eine Minute setzen und einmal durchschnaufen. Ich war noch nicht wieder hundertprozentig so fit wie vorher und musste ab und an mal ein wenig Luft holen. Es schien eine kleine Rangelei um zwei junge Frauen in griechischer Tracht zu geben und sowohl Commodus als auch Quadratus hatten ihren wachsamen Blick in Richtung des Ausschanktisches gerichtet um notfalls eingreifen zu können, falls es zu Handgreiflichkeiten kommen sollte.
Als ich auf einem kleinen dreibeinigen Hocker zwischen den Fässern saß, kam auch schon meine Älteste Antonina auf mich zugelaufen und plapperte fröhlich drauf los, dass sie jetzt die "Edelsteine" verteilen würden. Es handelte sich um hübsche und glitzernde Kiesel aus dem Fluss, die meist von den Mädchen des Dorfs an die Jünglinge und jungen Kerle verteilt wurden. Wer die meisten der "Edelsteine" bekam, wurde von den Mädchen zum Fürst der Saturnalien gewählt und durfte Streichen, Tänzen und Spielen der jungen Leute vorstehen. Auch Antonina hatte einen hübschen Kiesel und sah sich nach einem Jüngling um, dem sie diesen geben konnte.
Auch Pomponias hübsche Tochter Faustina hatte sich dem Knäuel aus jungen Leuten um Frowin vor dem Ausschanktisch angeschlossen und drückte dem sportlichen und sehr ansehnlichen Mann ihren "Edelstein" in die Hand und zwei oder drei andere Mädchen des Dorfes taten es ihr gleich. Pomponia blieb damit auf dem Beutel mit den Losen sitzen, während das Mädchen stiften ging. Selbst Antonina war von der Ansammlung ganz angetan, aber Frowin schien nicht ihre Wahl zu sein. Das Mädchen lachte und flitzte mit ihrem Kiesel davon und fand zielsicher den Medicus und präsentierte ihm ihren "Edelstein" - ihre Stimme zur Wahl des Saturnalienfürsts. Lachend lief das Kind wieder davon, nachdem es ihren Stein abgegeben hatte.