(12-19-2022, 01:21 PM)Iuventia Fabata schrieb: Paullina und ich befüllten die bunte Sammlung aus Holz-, Ton- und auch ab und an Zinnbechern und teilten diese mit einem freundlichen Lächeln an die herannahenden Gäste des Fests aus. Am Tisch nebenan war Pomponia Agrippina, ihre Tochter Faustina und Paullinas stramme Söhne. Dort gab es allerlei Leckereien von frischem Brot, kaltem Fleisch, Obst, Gemüse und ein Kessel mit warmem Puls auf einem kleinen Lagerfeuerchen. Faustina war gertenschlank, hatte rabenschwarzes Haar und ebenso dunkle Augen, aber die helle Haut ihrer Mutter und ein hübsches Gesicht. Es würde Pomponia bestimmt nicht an Heiratsangeboten für das Mädchen mangeln, wenn sie ihre Jungfräulichkeit bewahren konnte - was fraglich war bei dem regen Interesse der jungen Männer. Selbst Paullinas Söhne konnten kaum die Augen von Faustina lassen.
Nachdem das erledigt war, waren die durstigen Mitglieder des furischen Haushalts beim Getränketisch angekommen und Paullina und ich teilten großzügig gallisches Bier und lusitanischen Wein aus, der auf Kosten der Staatskasse im Handelshaus erworben wurde. Vor allem der Rotwein aus Lusitania war ausgenommen stark und beliebt. "Io Saturnalia, ihr Lieben!" rief ich dem Knäuel aus Menschen gut gelaunt zu. "Greift zu und vergesst nicht bei der reizenden Faustina eure Lose abzuholen, wenn ihr euch nebenan was zu essen holt. Aber behaltet eure Finger ja bei euch!"
(12-19-2022, 06:34 PM)Lucretia Serena schrieb: Ich hatte mich ebenfalls in einen knöchellangen, zitronengelben Chiton mit langen Ärmeln gehüllt, der mit hübschen rotbraunen Knöpfen an den Schultern und entlang der Arme geschlossen wurde. Unter dem Chiton hatte ich zwei Lagen Wolltuniken an, damit ich mir nicht mein Gesäß abfror freilich. Meine haselnussbraunen Locken ließ ich einfach offen über meinen Rücken fallen. Zumindest war das Ankleiden und Frisieren heute sehr unkompliziert und schnell gegangen. Warum hatte ich diesem Plan nur zugestimmt?
Sabina hatte sich bei mir untergehakt und schleifte mich schon fast aufs Forum, das gut gefüllt mit Besuchern war. Die merkwürdige Mütze rutschte mir allerdings dauernd von den Haaren, also verstaute ich sie in dem Umhängebeutel aus grobem, ungefärbtem Leinen, den ich mitgenommen hatte. Sabina rief den Leuten laut etwas zu, während ich nur scheu murmelte. Gegen Sabina war ich halt ein Mauerblümchen. "Kalypso? Dann bin ich...Penelope. Na gut...aber wir sollten vorsichtig sein und nicht mit Männern gesehen werden. Was sollen die Leute nur von uns denken?" flüsterte ich besorgt und leise. Würde sich das nicht herumsprechen?
Ich betrachtete die Gruppe bei der Ausschank und ignorierte den "dunkelhaarigen Adonis" fast komplett, als ich Tiberius Saturninus sah, der gerade lautstark nach einer "Pulle" verlangte. "Äh ja, sehr nett...jaja" antwortete ich ein wenig abwesend, während wir auf die Ausschank zusteuerten. Mein Blick blieb definitiv nicht bei Calum haften, auch wenn wir uns hinter ihm anstellen konnten. Ich war noch nicht wirklich sicher, ob ich mich Saturninus offenbaren wollte und die Gelegenheit für Plauderei nutzen sollte, oder mich lieber hinter Sabina verbergen sollte. Vielleicht dachte er schlecht von mir, wenn er mich in so einem Aufzug auf einem Fest sah?
(12-19-2022, 07:12 PM)Marcus Iulius Cato schrieb: „Da schau einer an, die schönsten Blumen Roms. Sie werten dieses kühle Britannien auf. Womit darf ich den Damen eine Freude machen?“ Dies kam von dem Tribun Iulius. Auch wenn er wusste, dass dieses Mauerblümchen was ihm kühle Blicke beim Wagenrennen zugeworfen hatte, für ihren Saturninus dahinschmolz. Er hatte es schließlich genau beobachte, so wusste er eins mit Sicherheit, die Claudia, denn das sie eine war, hatte er inzwischen erfahren, war von einem ganz anderen Geblüt.
Cato war nur hier erschienen, weil er ahnte sie hier zu finden. Jetzt hatte er sich sich hinter den beiden eingereiht. Genussvoll zog er ihren Duft ein. Er spürte wie sich sein Verlangen nach ihr regte. Warum mussten sie auch von Stand sein. Zum ersten mal in seinem Leben, wäre er gerne ein einfacher Bursche aus dem Volk gewesen. Wie leicht hatten die Menschen es doch. Wenn nur nicht Furius jetzt aufkreuzen würde, bangte er.
"Blumen nur anschauen, nicht versuchen zu pflücken", erwiderte Saturninus Fabata grinsend und ließ vom gallischen Bier einschenken. Die volkstümliche Rolle machte ihm Spaß. Auch die Preise waren ja eher aufs Volk zugeschnitten: Kleintiere und Schafe und Lämmchen, wärmender Wollstoff, Kinderspielzeug, und alle Menschen waren gleich vor König Saturn.... oh, war da nicht?
Er schmunzelte, als er
seine Lucretia Serena erkannte. Sie trug einen zitronengelben Chiton mit Ärmeln, der mit zwei braunen Holzknöpfen zusammengehalten wurde und das braune Haar offen. Es war offensichtlich, dass auch sie und ihre Begleitung Mädchen aus dem Volk spielen wollten, aber Serena wirkte dabei so lieblich und fein, dass Saturninus ganz andächtig wurde.
Vom dieser hier möchte ich die Worte "Wo du Gaius bist, bin ich Gaia" bei der Hochzeit hören, dachte er. Er war sich nicht sicher, ob sie ihn gesehen hatte; denn sie schaute niemanden direkt an.....
Saturninus wollte zu Serena hin und ihr
Io Saturnalia wünschen, da erblickte er die Gestalt des ewigen Rivalen, des Mannes, der beleidigt seinen Gutshof verlassen hatte, weil er ihm Frowin nicht aushändigen wollte: Tribun Iulius Cato.*
Wieder erhob der
daimon der Eifersucht sein Haupt:
Was wenn Serena nicht zufällig hier war? Was wenn ihr die Frechheit des Cato ** gefallen hatte? Was wenn sie gekommen war, den Iulier im Trubel der Saturnalien wiederzusehen?
Saturninus schätzte Cato so ein, dass er niemanden liebte außer sich selbst. Doch mit welchem Vergnügen würde er ihm die Braut ausspannen.
Saturninus wandte er sich an Fabata:
" Drei Becher und diesen Krug Wein hier rasch", er wartete die Antwort nicht ab, sondern nahm sich ein Tablett:
"Bitte", schob er hinterher. Er war gewohnt, zu befehlen und das Bitten vergaß er schnell. Von Scaevus nahm er sich dessen breiten Gürtel und band ihn um Mund und Nase, und die Freiheitsmütze schob er sich ins Gesicht, so dass man nur noch seine Augen sah.
Er würde die Frauen auf die Probe stellen.
Saturninus schlug einen leichten Bogen, so dass er seitlich hinter Lucretia Serena zu stehen kam:
"Io Saturnalia Prinzessin", sprach er sie heiser an:
"Darf ich dir und deiner Freundin süßen Wein einschenken?"
Eine Patrizierin, die in der Öffentlichkeit Wein trank, solch eine "Dame" war zu allem fähig und besaß keinerlei Tugend, davon war Saturninus überzeugt.
Sim off *Diese Geschichte wird
hier erzählt ** Und das
hier