Saturninus blieb stehen und richtete seinen Rücken auf. Er rieb sich sein Kreuz. Das Mutterschaf zu seinen Knien lehnte sich gegen ihn und mochte sich nur in Bewegung setzen, wenn er ihm das Fell massierte. Scaevus trug in beiden Armen ein Lämmchen. Ihnen folgten Seasnán und Sidonius mit einem weiteren Schaf und einem weiteren Lämmchen. Außerdem balancierte Batrachis einen Ballen indigogefärbten Wollstoff auf dem Kopf. Das waren die zu stiftenden Preise für die Verlosung.
"Dieses Schaf macht nicht, was ich will", stellte Saturninus fest. Er trug eine graue Tunika mit einem blauen Gürtel und die Freiheitsmütze auf dem Kopf. Sie gab ihm etwas Verwegenes, und er fühlte sich auch ein wenig so. Vor allen Dingen wollte er aber als einfacher Mann durchgehen, die Verkleidung war doch gerade der Spaß an den Saturnalien. Deshalb hatte er seinen Sklaven strikt verboten, ihn Herr zu nennen.
"Sidonius, tausche mal das Schaf gegen dein Lämmchen"
"Nö... Tiberius, keine Lust"
" Ach so? Ich kann auch dich als Preis stiften, und das Lämmchen wieder mitnehmen"
"Überzeugt... Tiberius"
Der Sklave übernahm das widerspenstige Schaf und drückte Saturninus das Lämmchen in die Arme. Das Tierchen war ruhig und bot ihm Gelegenheit, sein Gesicht dahinter etwas zu verstecken.
Der Zug kam zum Gabentisch, auf dem sich Spielsachen, Fresskörbe und noch mehr Preise tummelten:
"Io Saturnalia!", rief Saturninus und war froh, dass jemand das Lämmchen entgegennahm und es bei der Mutter ließ, die festgebunden wurde:
"Wir bringen die gestifteten Preise des edlen Furius Saturninus gggg"
Er winkte seinen Sklaven, die jeder ein ordentliches Taschengeld zum Ausgeben bekommen hatten, und näherte sich den Frauen am Tisch:
"Io Saturnalia, habt ihr guten Frauen für einen schwer arbeitenden Mann mal einen tüchtigen Schluck aus der Pulle" , fragte er und zwinkerte der Wirtin mit dem rotbraunen Haar, wie hieß sie doch gleich?
Falballa? Nein,
Fabata, zu.