(12-15-2022, 04:08 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Clara hatte grüne Augen wie Jade. Sie schaute ihn unergründlich an. Ihre Worte stimmten Saturninus wieder milde. Er fragte:"Was ist ein Skalde, eine Art Priester? Hoffentlich nicht so etwas wie ein Druide. Römischen Bürgern ist das Druidentum untersagt, aber das weißt du sicher schon",
er freute sich sichtlich über den Apfelkuchen:
"Ein gallisches Rezept, und eine Britannierin backt es, aber benennen tun sie es auf Latein", schmunzelte er:
"Ja, ich finde es gut und richtig, alle Lande unter dem römischen Frieden zu vereinen. Vielleicht gibt es dereinst ein neues Goldenes Zeitalter, in dem die Menschen keinen Krieg mehr kennen. Dann tauschen alle Völker nur noch Kochrezepte aus"
Der Furius war sich sicher, dass nur Rom die Welt befrieden konnte, denn das war der Wille der Götter, und da die Gabinia eine Soldatentochter war, würde sie ihm gewiss beipflichten. Gleichzeitig machte er auch bein wenig Spaß, so erleichtert war er, dass die vernünftigen Gabinier keine Flausen im Kopf zu haben schienen:
"Ich vertraue deinem Bruder durchaus, sonst hätte ich meine Cousine mit ihm keinen Spaziergang machen lassen. Schau, da kommen sie auch schon zurück...."
"Stellas Dienerin hat anscheinend schon das Pilze für morgen besorgt. Wie wäre es mit einem großen Pilzomlett morgen mittag bei uns?", fragte Saturninus, als er sah, was Sylvana da in ihrem Gewand herbeitrug.
Er winkte fröhlich Stella zu, deren Wangen gerötet waren, und die in diesem Moment sehr gesund und lebensfroh aussah.
"Skalde ist ein Dichter, ein Erzähler und mein Bruder beherrscht auch diese Kunst des Erzählens...", Gerwina dachte kurz nach,
"So wie bei den Griechen die Rhapsoden", fügte sie hinzu und nickte.
Saturninus fand es richtig, die Völker unter dem römischen Frieden zu vereinen und die Menschen dann keinen Krieg mehr kennen würden.
"Ich glaube nicht an ein Goldenes Zeitalter, werter Saturninus, es werden immer Kriege geben, es liegt in der Natur der Menschen ", Gabinia wollte nicht weiter mit einem Römer darüber diskutieren und aß langsam ihren Apfelkuchen.
"Nun, wir nennen diesen Kuchen eben "Crostata"...
Sie war nur wegen Sonnwin und Stella beunruhigt, und obwohl Furius Saturninus sagte, dass er Sonnwin vertraute, aber so wie sie jetzt diesen Patrizier kennenlernte, wird es vermutlich ein Skandal geben, wenn die beiden zurück aus dem Wald kommen. Denn Gerwina ahnte schon, was sich da alles bei diesem Spaziergang ereignet hatte.
Zitat:Publius Gabinius Secundus schrieb:
Ich ging mit Stella auf Saturninus zu. Claras grünem Blick sah ich an, dass vielleicht ein Wort gefallen war, was ihr nicht gefiel; später hatte ich bestimmt Gelegenheit, sie danach zu fragen:
"Edler Furius Saturninus, hier bringe ich dir Stella zurück", sagte ich: " Ich habe eine Bitte an Dich. Ich müsste etwas mit dir privat bereden. Würdest du mich damit ehren, mich bitte ins Hausinnere zu begleiten?"
Ich stand so nahe bei Stella, dass ich sie hätte berühren können. Aber ich berührte sie nicht, bevor ich nicht mit ihrem Vormund Klartext gesprochen hatte.
Und da kamen sie schon, ihr Bruder und Stella, Sylvana hinterher mit ihren Pilzen. Sonnwin sah Gerwina kurz an und dann sprach er zu Furius Saturninus und bat ihn, ihm ins Haus zu folgen. Stella stand indessen, wie eine Statue neben ihrem Retter und fragte dann Gerwina mit einem Lächeln, ob sie auch mitkommen möchte,
"Ja, Stella," Gabinia lächelte sie freundlich an,
"Ich würde gerne auch mit Euch ins Haus kommen...",
Gerwina stand auf und sah Suturninus verschmitzt an,
"Danke für die Einladung, aber ich mag keine Pilze..."