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Normale Version: Der Garten (Hortus)
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[Bild: Apfel2-1.jpg]

Der Hortus liegt zwischen Haupthaus und den Weiden und Äckern, mit Blick auf den Wald. Er ist ein schöner Bauerngarten mit Obstbaumbestand und Kräutern; auch Blumen wie Margariten und Lilien finden einen geschützten Platz in der Sonne. Auch Heilkräuter, aus denen Aufgüsse für Kranke zubereitet werden, wachsen hier. 
Nach ungefähr einer Woche gingen die Renovierungsarbeiten am Haus fast zu Ende. Gerwina ging in den Garten, der die letzten Jahre völlig sich selber überlassen war und sah wie ein Elfengarten, so verwildert und voller Magie aus ...  Jetzt wurde der Hortus aber aufgeräumt und Gerwina hatte mit Vorbereitungen zum Apfelfest begonnen. Sie betrat den Garten und suchte nach einem geeigneten Platz für den großen Tisch und fand es unter einem uralten, großen Apfelbaum, die Früchte waren längst abgenommen. Die Knechte stellten den Tisch unter dem Baum  und seine dicken Äste verbreiteten sich wie eine Krone über ihn.

 Dann wurden auch Stühle mitgebracht und nun wollte Gerwina den Garten zum Fest dekorieren. Die farbenfreudigen Girlanden und Blumenschmuck waren an Äste und Zweige mit Hilfe von Rango angebracht und auch Laternen fehlten nicht.

Auf den Tisch stellte Gerwina bronzene Öllampen und Kandelaber, dazu zwei passende korinthischen Bronzen, die sie in der Stellas Scheune gefunden hatte. Und wenn es dunkel wird, werden Gartenfackeln angezündet.

Gerwina  überblickte nochmals das alles und war zuerst zufrieden. Sie bewunderte auch die herbstliche Blumenpracht im Garten. Überall leuchtete es golden... Sie zog tief die herbstlich kühle Luft und rief nach ihrem Bruder,

"Sonnwin, schau mal, gefällt es dir?"
Wir hatten vorher viel gearbeitet, doch erst Gerwina verwandelte das Haus in ein Heim. Wie hübsch sie alles hergerichtet hatte, ich lächelte und antwortete:
"Es ist sehr schön geworden, liebe Schwester" 

Heute trug ich keine Toga und hatte auch mein Haar nicht zurückgebunden. Ich war ganz und gar germanisch gekleidet, in einen Mantel mit komplizierten chattischen Mustern mit Färberwaid und Krapp in Blau und Rot gefärbt und mit einer Bronzespange in Pferdeform über der rechten Schulter, da wir aus der Sippe stammten, die die Heilige Herde hütete. Und ich trug Hosen.

Ich war Römer, aber nicht nur. Ich war in beiden Welten zuhause, und ich war stolz darauf; das sollte jeder sehen.

Elfried hatte eine Zupfleier  und Rango setzte eine Flöte an den Mund, sie spielten eine der alten Weisen, die Fremden so ungelenk, ja rau erschienen.
Es war ein Lied über die Göttin Idun, die die goldenen Äpfel des ewigen Lebens für die anderen Götter hütete. Ihr Gemahl war Brage, der Gott der Dichtkunst.

Ich sang, während Elfried und Rango mein Lied begleiteten:

"Schaut, schön wie ein Schwan,
die Albentochter
Idun dem Brage sich naht
In ihrer Schale die goldenen Äpfel
empfängt er aus ihrer Hand
Sei gegrüßt, hundertfach, und tausendfach,
und tausendfach und hundertfach,
weiße Albentochter"


Ich dachte aber gar nicht an die goldlockige Idun, sondern eher an rabenschwarzes Haar.
Gerwina freute sich sehr, dass ihr Bemühen, den Garten zu dekorieren, Sonnwin gefallen hat und sie lächelte zufrieden. Seine germanische Kleidung stand ihm besser als einfache römische Tunika und seine langen Haare schimmerten golden in der Sonne.

Sie war kurz weg, um sich frisch zu machen und kam zurück in einem germanischen Peplos, einem bodenlangen lindgrünen Leinenkleid mit silbernen Stickereien, das ihre Augenfarbe betonte und das mit Fibeln an den Schulten fixiert und auf der Taille gegürtet wurde und dazu trug sie ihre kleine Perlenkette. Die langen Haare fielen ihr über die Schultern und reichten bis zur Hüfte. Und ein silbernen Stirnband krönte ihr Haupt.

Es war eine fröhliche Stimmung und Elfried und Rango spielten Musik und Sonnwin sang ein altes Lied über "Idun" und ihre goldenen Äpfel. Seine Schwester lachte ausgelassen und applaudierte lebhaft!

Dann nahm Gerwina die große Hand ihres Knechten Durs und fing an mit ihm schwungvoll um den Baum zu tanzen und sang dabei mit ihrer lieblichen Stimme ihr kleines Lied:

Der Frühling hat es angefangen,
Der Sommer hat‘s vollbracht.
Seht, wie mit seinen roten Wangen
So mancher Apfel lacht! *



*"Herbstlied" von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Gerwina hatte sich umgezogen und trug einem germanischen Peplos, ein bis zu ihren Füßen fallendes lindgrünes Leinenkleid mit silbernen Stickereien, das mit Fibeln an den Schulten fixiert und auf der Taille gegürtet wurde. Die langen Haare fielen ihr über die Schultern und reichten bis zur Hüfte. Sie wurden durch ein silbernes Stirnband zusammengehalten:

"Du siehst aus wie Idun, die Apfelgöttin, selbst", sagte ich lächelnd, als ich sah. 
Und sie sah aus wie Gerwina Gerlindatochter, Tochter der Sippe der Hüter der Heiligen Pferde und Erbin einer Wodansbraut, die in ihrer Jugend bis zu ihrer Vermählung eine Kriegerin gewesen war, aus dem Stamm der Chatten. Nein, sie brauchte sich vor keinem Patrizier oder Patrizierin zu verstecken.

Der große Durs senkte den Kopf und war ganz verlegen, als seine schöne Herrin zu ihm trat. Aber sie holte ihn freundlich zum Reigentanz und sang mit ihrer lieblichen Stimme ein Apfellied. 

Elfried und Rango begleiteten sie auf ihren Instrumenten, und einen Moment lang flogen meine Gedanken zu den Eltern in Portus Itius über der See. Wie stolz und glücklich wären sie gewesen, hätten sie uns sehen können. Aber Vater konnte nicht mehr leben ohne das Geräusch der Wellen und das Rufen der Möwen. Ich hoffte jedoch, dass sie uns im nächsten Sommer besuchen würden.
Gerwina lächelte glücklich, als Sonnwin sie mit der Apfelgöttin verglichen hat, "Danke, lieber Bruder... ", und tanzte mit dem großen Durs noch eine Runde um den Baum. Dann machte sie eine Pause und sah ihren Bruder an. "Nun, ich glaube, wir müssen langsam den Tisch decken, um unsere Gäste zu bewirten und du kannst auch dabei etwas helfen, Bruder Sonnwin, wenn du möchtest!" 

Die Mägde brachten Blumenschmuck und die Kerzen und verteilten die über die Tafel in symmetrischer Anordnung. Dann folgte eine Menge Teller, Besteck und Becher und auch die Kannen mit Apfelsaft und Most. Die Küche in ihrem neu renovierten Haus war aber noch nicht geeignet, um das große Essen vorzubereiten und das wussten auch die Nachbarn, die dann kamen und eine Menge Speisen mitbrachten. Vor allem die Apfelgerichte in verschiedenen Kreationen sahen sehr lecker aus.

Es ist ein schön gedeckter und einladender Tisch geworden, dachte Gerwina, denn sie wollte, dass ihre Gäste sich in dieser harmonischer Umgebung wohl fühlten...
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(11-18-2022, 01:50 PM)Furia Stella schrieb: [ -> ]Es war nun soweit! Cousin Tberius führte mich auf einen schmalen Weg durch Ulmenwäldchen und dann über den Bach, der unser  Grundstück und Gabinierland voneinander abgrenzte. Es herrschte hier eine besondere Atmosphäre, sehr schön und fast Märchenhaft...
 
Spiros, noch ein Kind, freute sich offensichtlich auch auf den Spaziergang, lief hin und her und wollte morgen angeln gehen, aber sein Herr sagte, sie sollen Morgen wieder nach Iscalis zurück. "Spiros, sei vorsichtig mit dem Korb, dort ist etwas Zerbrechliches!", Ich lächelte vergnügt, "Jawohl, ich habe schon eine Dryade gesehen ... , die sind aber harmlos!"

Mein Cousin reichte mir dann die Hand, um mir über den hölzernen Steg zu helfen und fragte mich, was ich den Geschwistern schenken wollte, "Ach, so alles, was sie für den täglichen Bedarf benötigen, bis sie sich richtig eingerichtet haben", dann lächelte ich in mich hinein, als Tiberius sagte, dass ich großzügig gewesen war...

"Du wirst dich noch wundern, lieber Cousin, wenn du unsere alte Möbel, die wir in der Scheune gelagert haben, bei unseren Nachbarn siehst, ich habe ihnen erlaubt, die Scheune zu räumen, alles weg!", dabei schaute ich Tiberius an, um seine Reaktion anzusehen und fügte noch hinzu, "Auch Clara hat bei uns in der Villa im kleinen Gästezimmer übernachtet während der Renovierungsarbeiten, denn ihr Haus war leer und unbewohnbar... , ich hoffe, es ist dir auch recht, ".  Ich nickte und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln.

Nun, konnte man schon die Mauern des großen Hauses sehen, und ich freute mich auf Wiedersehen mit meinem Retter.

 Saturninus mochte Spiros gut leiden, und daher sagte er zu Stella: "Wenn er sich gut benimmt, dann lasse ich ihn bei dir, damit er was vom Landleben hat. Was hälst du davon?"

Der Junge hatte aber große Augen bekommen. Die Herrin hatte Dryaden, Baumgeister, gesehen? Zu gerne würde er auch eine sehen. Und jetzt drang ein seltsames Lied zu ihnen herüber, undeutlich und ab- und anschwellend wie Feenmusik. Über allem lag die hohe Stimme einer Sängerin. 

"Dort singen die Dryaden, Domina Stella?", fragte Spiros andächtig.

Ein wenig beneidete Saturninus den Jungen, der noch in einer Welt wunderbarer Wesen zu leben schien. Aber Stella schien ihm ganz gleich. Diese Beseeltheit der Natur war vielleicht nur etwas für Kinder, Frauen und Barbaren, doch auch Saturninus ließ sich gerne verzaubern, obwohl er wusste, dass dort ein Mensch war, der so lieblich sang.

Das Wäldchen lichtete sich, und sie kamen allmählich zum Garten mit seinen Obstbäumen:

"Auch die Möbel aus der Scheune hast du ihnen gegeben?", fragte Saturninus indessen Stella, in dem er den vorigen Gesprächsfaden wieder aufgriff: 
"Ist das nicht zu viel des Guten?"
Eigentlich war er stolz darauf, wenn Stella sich wie einer Patrizierin würdig freigiebig zeigte, doch wenn man Villicus und Villica mit einrechnete, hatte sie fast den halben Hausstand der Furier zu den Gabiniern schaffen  lassen:
"Ich glaube, ich muss Gabinius zu meinem Klienten machen, damit wir auch nach außen hin verbunden sind. Was würdest du dazu sagen?",
sie wanderten durch die Spaliere der Obstbäume und Weintrauben. Spiros schwitzte  mit dem Korb, aber er hielt sich tapfer und trug ihn so, dass er nicht am Boden schleifte.

Saturninus erblickte eine lange, gastlich hergerichtete Tafel inmitten des Gartens.
Eine junge Frau, die man wirklich für eine Nymphe halten konnte, legte gerade letzte Hand an: Rötliches Haar, gebändigt nur durch ein silbernes Stirnband,  fiel über ihre Schultern. Sie trug ein grünes gegürtetes Gewand, welches sich um ihre anmutig weiblichen Formen schmiegte. Eine Perlenkette zierte ihren schlanken Hals.

Saturninus blieb wie vom Donner gerührt stehen. Spiros und Stella hatten Recht: Es gab Dryaden. 

Er schaute das schöne Bild an, und übersah den Gabinius ganz.

Aber dann wusste er, wer die Nymphe war: Gabinia Clara, die damals in seinem Büro so überaus römisch gewirkt hatte.
Ich mochte den kleinen Jungen und als Tiberius fragte, ob er ihn hier bei mir lassen sollte, nickte ich mit einem Lächeln, "Ja, lass Spiros hier, er könnte mir auch behilflich sein...", dann sah ich den kleinen Sklaven an, der freute sich auch bestimmt etwas vom Landleben zu haben und vielleicht auch die Naturgeister ab und zu zusehen...

Als wir den Garten fast erreichten, hörte ich eine hohe, zarte Frauenstimme und die schöne Melodie, die zauberhaft klang. "Ich denke, es ist nur eine Dryade..., Spiros," dabei lächelte ich ihn an.

Tiberius wollte nun genau wissen, ob ich den Geschwistern die alte Möbel aus der Scheune gab, "Ja, wie ich schon sagte, und, es ist nicht zu viel des Gutes, lieber Cousin, vergiss nicht, dass ich dem Publius Secundus mein Leben verdanke, ich konnte doch nicht zulassen, dass er und seine Schwester auf dem kalten Boden sonst in dieser Ruine schlafen müssen...!"Ich zuckte mit den Schultern und schwieg einen Moment.  "Es wäre aber sehr edel von Dir, wenn du meinen Retten zu deinem Klienten machen würdest, Tiberius..."

Und nun, endlich, sind wir im Garten angekommen, der sehr schön festlich dekoriert war, ein großer, langer Tisch stand unter einem alten Baum und war reich mit Speisen und Trank gedeckt und ausreichend geschmückt.

Und da sah ich auch Gerwina, sie war heute eine anmutige Erscheinung und vermutlich war sie diese "Dryade", die so lieblich sang und die gerade noch beschäftigt war. Cousin Tiberius schien von der jungen Frau sehr beeindruckt zu sein und blieb nun stehen.

Ich dagegen habe mich heute als Bäuerin angezogen, wie eine Landfrau eben, in einem Kleid von undefinierbarer Farbe mit einem breiten Gürtel. Schlicht und einfach. Sylvana hat mir zwei Zöpfe geflochten und als Kranz um den Kopf gelegt. Und eine schöne lange Silberkette mit rundem, keltischen Anhänger trug ich um den Hals und so blieb ich nun auch neben meinem Cousin stehen.

Einen Moment lang bewunderte ich das feierliche Ambiente und schaute mich dann nach unserem Gastgeber Publius Gabinius Secundus um, den ich noch nicht gesehen habe.
(11-19-2022, 06:58 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: [ -> ]Saturninus erblickte eine lange, gastlich hergerichtete Tafel inmitten des Gartens.
Eine junge Frau, die man wirklich für eine Nymphe halten konnte, legte gerade letzte Hand an: Rötliches Haar, gebändigt nur durch ein silbernes Stirnband,  fiel über ihre Schultern. Sie trug ein grünes gegürtetes Gewand, welches sich um ihre anmutig weiblichen Formen schmiegte. Eine Perlenkette zierte ihren schlanken Hals.

Saturninus blieb wie vom Donner gerührt stehen. Spiros und Stella hatten Recht: Es gab Dryaden. 

Er schaute das schöne Bild an, und übersah den Gabinius ganz.

Aber dann wusste er, wer die Nymphe war: Gabinia Clara, die damals in seinem Büro so überaus römisch gewirkt hatte.

(11-20-2022, 05:22 PM)Furia Stella schrieb: [ -> ]Und nun, endlich, sind wir im Garten angekommen, der sehr schön festlich dekoriert war, ein großer, langer Tisch stand unter einem alten Baum und war reich mit Speisen und Trank gedeckt und ausreichend geschmückt.

Und da sah ich auch Gerwina, sie war heute eine anmutige Erscheinung und vermutlich war sie diese "Dryade", die so lieblich sang und die gerade noch beschäftigt war. Cousin Tiberius schien von der jungen Frau sehr beeindruckt zu sein und blieb nun stehen.

Ich dagegen habe mich heute als Bäuerin angezogen, wie eine Landfrau eben, in einem Kleid von undefinierbarer Farbe mit einem breiten Gürtel. Schlicht und einfach. Sylvana hat mir zwei Zöpfe geflochten und als Kranz um den Kopf gelegt. Und eine schöne lange Silberkette mit rundem, keltischen Anhänger trug ich um den Hals und so blieb ich nun auch neben meinem Cousin stehen.

Einen Moment lang bewunderte ich das feierliche Ambiente und schaute mich dann nach unserem Gastgeber Publius Gabinius Secundus um, den ich noch nicht gesehen habe.

Die Furier waren angekommen. Sie wirkten völlig zwanglos und hatten nur einen jungen Diener dabei, keine Sänfte, keine Leibwächter oder andere Sklaven.
Furius Saturninus blieb wie angewurzelt stehen, als er Gerwinas ansichtig wurde. Ich wusste, welche Wirkung meine schöne Schwester auf Männer haben konnte und lächelte in mich hinein.
Ich kletterte vom Baum, in dem ich soeben eine Blumengirlande befestigt hatte und ging auf beide zu.

Da der Mann der Ranghöchste war, grüßte ich ihn zuerst: "Willkommen edler Furius Saturninus, es freut uns sehr, dass Du unsere Einladung angenommen hast. - Clara, führe unseren Gast doch bitte zum Ehrenplatz", dieser war zu meiner Rechten. Aber mein Blick flog zu Stella, die neben ihrem Cousin stand.

Sie wirkte wie eine liebliche Hirtin aus einem Hirtenlied. Ihr schwarzes Rabenfederhaar war als Kranz um ihren Kopf geflochten, und ihre Augen leuchteten blau wie die der Göttin Frija, wenn sie mit ihrem Waldkatzengespann Bygul und Trjegul über den Himmel fuhr. Stellas Taille war so schmal, dass ich dachte, sie mit meinen beiden Händen umfassen zu können, und sie wurde von einem breiten Gürtel über ihrem schlichten Gewand betont. Eine silberne feine Kette war ihr Schmuck.

"Willkommen, Frau Stella", sagte ich zu ihr und schaute ihr in die Augen: "Als der Gott Brage die Herrin seines Herzens begrüßte, sang er: Sei gegrüßt, hundertfach, und tausendfach,
und tausendfach und hundertfach, weiße Albentochter. Ich bin glücklich, dass du gekommen bist"
Auch ich war über alle Maßen glücklich.
Gerwina war immer noch beschäftigt, die Tafel schön zu arrangieren. Die Speisen wurden von Mägden aufgetragen. Jeder Gast brachte ein Gericht mit und es war eine große Auswahl an Speisen, die sich gut transportieren ließen. Denn es gab eine alte Tradition, wenn man ins neue Heim eingezogen ist, dann kommen die Nachbarn vorbei und bringen Speisen und Getränken mit.

Währenddessen kletterte ihr Bruder Sonnwin auf den Baum, um eine Blumengirlande zu befestigen, was seiner Schwester Angst machte, hoffentlich fällt er nicht runter auf ihren schönen Tisch! Dabei lachte sie vergnügt und sang noch ihr Lied zu Ende...

.... Seht, wie mit seinen roten Wangen
So mancher Apfel lacht!...

Zitat:Tiberius Furius Saturninus schrieb:
Eine junge Frau, die man wirklich für eine Nymphe halten konnte, legte gerade letzte Hand an: Rötliches Haar, gebändigt nur durch ein silbernes Stirnband,  fiel über ihre Schultern. Sie trug ein grünes gegürtetes Gewand, welches sich um ihre anmutig weiblichen Formen schmiegte. Eine Perlenkette zierte ihren schlanken Hals.
Saturninus blieb wie vom Donner gerührt stehen. Spiros und Stella hatten Recht: Es gab Dryaden. Er schaute das schöne Bild an, und übersah den Gabinius ganz.
Aber dann wusste er, wer die Nymphe war: Gabinia Clara, die damals in seinem Büro so überaus römisch gewirkt hatte.


Dann spürte Gerwina, dass sie jemand ansah, und als sie sich umdrehte erblickte sie einen Mann, der sie gerade anschaute. Sie blieb einen Moment unbewegt stehen und bekam auch rote Wangen, erkannte dann den Mann und seine Begleiterin, die Furier sind angekommen," Ich grüße Euch, liebe Nachbarn!", sie nickte und lächelte die beiden fröhlich an und sah dabei Stella an, die als Bauersfrau sehr malerisch aussah....

Da kam schon Sonnwin vom Baum runter und begrüßte zuerst Furius Saturninus und bat dann Gerwina den Ehrengast zum Ehrenplatz zu führen, "Das tue ich gerne, lieber Bruder!" Sie lächelte und machte eine einladende Geste:

"Werter Furius Saturninus, bitte folge mir ..."
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