Ich fürchtete, dass der Cousin weniger glücklich sein würde, behielt aber diesen Gedanken für mich. Wichtig war, dass meine Fridila mich liebte, und mit ihr an meiner Seite, würde ich es gegen zehn Cousins aufnehmen. Ich wollte natürlich keinen Streit; die Familie ist so wichtig, und es hätte mich geschmerzt, Stella von ihrer Sippe zu entfremden. Doch ein wenig dachte ich schon daran, dass es immer Auswege für Liebende gegeben hatte, wenn die Familie gegen ihre Verbindung war.
Ich nahm mein Messer, um mir eine Strähne meines Haares abzuschneiden und flocht daraus einen Ring:
"Nimm diesen, meine Fridila, bis ich ihn gegen einen aus Gold eintausche", nach germanischer Sitte steckte ich ihn an Stellas rechte Hand; und dann sang ich halblaut:
"An diesem Tag zwischen Sonne und Mond
Die Ulmen am Bach, sie rauschten leise
Als käme von dort wo die Elfe wohnt
aus grünem Grund eine Zauberweise.
Und innig werden wir ein Paar
Albin mit dem schwarzen Haar
Weit über die Dächer floss rosiges Grau
Und auf meinem Herz lagen deine Hände
ich sah in des Himmels herblichstes Blau
und wünschte mir solch ein glückliches Ende
denn alle Sehnsucht wird mir wahr
o Albin mit dem schwarzen Haar
Ich bin wie ein Troll, du des Wodans Kind
Du bist keine Frau wie die irdischen Frauen
so zart deine Hände, so weiß und lind
Die Tage so fern, nur im Traum zu schauen,
und dennoch du mir unbegreiflich nah
o Albin mit dem schwarzen Haar"