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Normale Version: Ulmenhain am Bach
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[Bild: bach1.jpg]


Zum gabinischen Grundstück gehörte auch ein eigenes Wäldchen mit den für die Gegend typischen Ulmen. Der Bach, der sich aus dem Isca speiste, floss hier durch und erfüllte den schattigen Hain mit seinem Gemurmel.
>>> Stella und Saturninus gingen nicht über die Straße zum Haupttor, sondern einen schmalen Weg quer über das Land. Das Ulmenwäldchen verband beide Grundstücke und ein Steg führte über den Bach, der Furier- und Gabinierland voneinander abgrenzte.

Es roch nach Erde und Pilzen, und Spiros lief immer im Kreis um sie herum, obwohl er einen schweren Geschenkkorb trug:
"Darf ich morgen angeln gehen, Dominus?", fragte er voller Freude.
"Du weißt schon, dass wir morgen wieder zurückkehren nach Iscalis", antwortete Saturninus und reichte Stella seinen Arm, als es über den hözernen Steg ging:

"Doch dieser Hain ist wirklich herrlich. Spiros hat mich vorhin gefragt, ob in Britannien in den Bäumen auch Dryaden leben. Ich würde sagen: Ja. Wir sollten ihnen einen Altar errichten. - Was hast du den Nachbarn als Geschenke eingepackt, Stella? Du bist schon außerordentlich großzügig gewesen mit Villicus, Villica und den Sklaven, doch das ist Recht, dass Du, eine Patrizierin, dich deinem Lebensretter so erkenntlich zeigst"

Man hatte damit angefangen, die Felder herzurichten, doch Saturninus (Der nicht wusste, wie es vorher ausgesehen hatte) fand das Land nicht so schön und gut bestellt wie sein eigenes.
Da leuchteten schon die grauen Mauern des Herrenhauses, welches auf einem sanften Hügel lag,  durch die Bäume.....
Es war nun soweit! Cousin Tberius führte mich auf einen schmalen Weg durch Ulmenwäldchen und dann über den Bach, der unser  Grundstück und Gabinierland voneinander abgrenzte. Es herrschte hier eine besondere Atmosphäre, sehr schön und fast Märchenhaft...
 
Spiros, noch ein Kind, freute sich offensichtlich auch auf den Spaziergang, lief hin und her und wollte morgen angeln gehen, aber sein Herr sagte, sie sollen Morgen wieder nach Iscalis zurück. "Spiros, sei vorsichtig mit dem Korb, dort ist etwas Zerbrechliches!", Ich lächelte vergnügt, "Jawohl, ich habe schon eine Dryade gesehen ... , die sind aber harmlos!"

Mein Cousin reichte mir dann die Hand, um mir über den hölzernen Steg zu helfen und fragte mich, was ich den Geschwistern schenken wollte, "Ach, so alles, was sie für den täglichen Bedarf benötigen, bis sie sich richtig eingerichtet haben", dann lächelte ich in mich hinein, als Tiberius sagte, dass ich großzügig gewesen war...

"Du wirst dich noch wundern, lieber Cousin, wenn du unsere alte Möbel, die wir in der Scheune gelagert haben, bei unseren Nachbarn siehst, ich habe ihnen erlaubt, die Scheune zu räumen, alles weg!", dabei schaute ich Tiberius an, um seine Reaktion anzusehen und fügte noch hinzu, "Auch Clara hat bei uns in der Villa im kleinen Gästezimmer übernachtet während der Renovierungsarbeiten, denn ihr Haus war leer und unbewohnbar... , ich hoffe, es ist dir auch recht, ". Ich nickte und schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln.

Nun, konnte man schon die Mauern des großen Hauses sehen, und ich freute mich auf Wiedersehen mit meinem Retter.

Sim off: Reserviert


>>>
(12-02-2022, 10:26 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: [ -> ]Ich blickte Stella zärtlich an:
"Doch keine ihrer mitternachtsschwarzen Federn gleicht deinem mitternachtsschwarzem Haar, Stella Albenmädchen. Und das Blau des Sommerhimmels, über den sie fliegen, verblasst vor dem Blau deiner Augen. Wenn wir das Wäldchen erreichen, bitte ich dich darum, dass du deine Dienerin fortschickst. Denn da möchte ich dich etwas fragen, Stella aus der Sippe der Furier", 
ich nahm meine andere Hand und drückte Stellas Hand ganz leicht, während mein Herz klopfte.
(12-04-2022, 01:50 PM)Furia Stella schrieb: [ -> ]Mein Cousin hatte nichts dagegen, dass ich mit Sonnwin spazieren gehe, was mich höchst erfreut hat, endlich mit meinem Retter allein zu sein. Sylvana sollte uns begleiten, die war aber sehr diskret und meine Vertraute. "Ja, ich möchte gern das Ulmenwäldchen besuchen, Publius Secundus!", ich sah ihn lächelnd an und nahm seine Hand, die er mir anbot und dann fragte Sonnwin, ob ich schon mal in Nordosten war, "Ja, ich war schon mal da, aber im Sommer, habe meine Freunde in Mogontiacum besucht und es hat mir dort sehr gefallen!", nickte ich bestätigend. "Aber da ging ich nicht im Wald spazieren und das Röhren des Auerochsen auch nicht gehört ..., nur hier auf dem Markt hat mir sein Brüllen einen Schreck eingejagt..." dabei zitterte ich leicht, als ich an den großen Stier dachte. "Ohne dich, mein Retter, wäre ich nicht mehr da."
...

Ich hörte Sonnwin aufmerksam zu, es faszinierte mich alles, was er mir erzählte und auch sagte, dass seine Mutter Gerlinda mich mögen würde, weil sie den Menschen ins Herz sehen könnte,  "Du bringst mich in Verlegenheit, Sonnwin ...", ich sah meinen Retter liebevoll an, der nun stehen blieb, und ich strich ihm eine goldene Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihm in die Stirn gefallen war.

Während wir da so standen, betrachtete ich die bildschöne und anmutige Umgebung und seufzte zufrieden. Und dann erzählte mir Sonnwin noch eine Geschichte über zwei Raben: Hugin, der Gedanke und Munin, die Erinnerung, die sie jeden Tag über die Erde flogen, um Wodan später über die Taten der Menschen zu berichten. Dabei blickte mich Sonnwin zärtlich an und fügte hinzu, dass keine ihrer rabenschwarzen Federn glichen meinem Haar und der Himmel verblasste vor dem Blau meiner Augen. Und seine poetischen Worte ergriffen mich und meine Seele, und als Sonnwin mich auch noch "Albenmädchen" nannte, blickte ich in seine strahlend blauen Augen, "Du bist ein begnadeter Dichter, Sonnwin, das ist wunderschön,... fabelhaft, danke dir, mein Skalde."

Dann bat mich mein Retter, Sylvana fortzuschicken, weil er mich etwas fragen wollte, dabei drückte er leicht meine Hand... Und als wir das Wäldchen fast erreicht haben, ging ich zu meiner Sklavin, die sich nicht weit von uns verweilte und sprach leise mit ihr. Sie hat mich verstanden und ging Pilze sammeln... Ich aber, emotional sehr bewegt, ließ mich von meinem Germanen in das zauberthafte Ulmenwäldchen entführen.


"Was möchtest du mich fragen, Sonnwin aus dem Volk der Chatten...?"


Wir hatten das Ulmenwäldchen erreicht. Sylvana, die ihrer Herrin sehr ergeben war, ging, um Pilze zu suchen. Die Ulmen mit ihren grauen, zerfurchteten  hohen Stämmen bildeten dort mit ihrem Blätterdach ein natürliches Gewölbe. Wir Chatten bauten unseren Göttern kein Haus aus Stein. An solchen Orten wie diesen verehrten wir sie, und wie selbstverständlich wurden wir leiser, wenn wir solch ein Wäldchen betraten. Hier war es still und kühler, und ich nahm meinen von Gerlinda gewebten Mantel und legte ihn um Stellas Schultern.
Ich hielt ihre Hand, während sie mir antwortete, dass sie durchaus schon einmal in Mogontiacum gewesen war, und sie strich mir mir ihrer Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Mein Mund wurde mir trocken, und ich räusperte mich und fragte meine schöne Patrizierin:

"Friudel nennt man beim Volk meiner Mutter den Gatten und Fridila die Geliebte, die Gefährtin an seiner Seite. Als ich dich das erste Mal sah, war es für mich gewiss, dass du dereinst meine Fridila sein solltest. Nun frage ich dich, Stella von den Furiern, ob denn dein Herz das Gleiche fühlt wie mein Herz und du mich als deinen Friudel haben möchtest?"
Obwohl ich noch vor kurzem durch das Wäldchen mit meinen Cousin ging, um zum Apfelfest in der Villa Gabiniana zu gelangen, denn unsere beide Grundstücke sich nur durch einen Bach abgrenzten, kam mir jetzt der Uhlmenhain besonders schön und anmutig vor, denn ich war nun mit meinem Retter hier allein und genoss unseren Spaziergang. In der Abendsonne glänzten die Büsche und Bäume in ihrer goldenen Pracht, aber es wurde auch kühl. Sonnwin, wie immer sehr freundlich und liebenswert legte mir seinen Mantel um meine Schultern. "Danke dir, Sonnwin, es wird mir gleich viel wärmer ...", ich lächelte ihn sanft an.

Er hielt immer noch meine Hand und dann erzählte mir mein Retter mit rauer Stimme über Friudel und Fridila, wie es bei seinem Volk der Gatte und seine Geliebte, die Gefährtin an seiner Seite genannt wurden...Und dann sagte Sonnwin, als er mich das erste Mal sah, wusste er, dass ich seine Fridila  werde und fragte mich, ob ich das gleiche fühle und ihn als meinen Friudel haben möchte... Seine lieben und hochemotionale Worte berührten mein Herz und meine Seele, die sich, seit ich ihn gesehen habe, nach ihm sehnten ... Ich schwieg, innerlich sehr bewegt eine Weile und blickte dann gefühlvoll zu ihm auf,

"Liebster Sonnwin, es vergeht kein Tag an dem ich nicht an dich denke, und ja, ich möchte deine Fridila sein, die Geliebte an deiner Seite..." dabei drückte ich zärtlich seine Hand, "Und egal was kommen mag, du bleibst ewig in meinem Herzen". Dass es kompliziert werden könnte, wollte ich in diesem Moment des Glücks nicht wahrhaben.
Ich nahm meine Stella in die Arme. Nun brauchte sie meinen Mantel nicht mehr, denn mein Körper wärmte sie, und ich drückte meine Nase in ihr duftendes Haar, beugte mich dann hinunter zu ihr und legte meine Lippen sanft auf die ihren. Ich küsste sie zärtlich, dann ließ ich leicht ab von ihr:
"So bin ich denn dein Friudel", bekräftigte ich, nicht mehr. Doch in diesem einen Wort lag schon alles, was ein Mann einer Frau geben konnte: Liebe und Schutz und unverbrüchliche Treue bis es den Göttern gefiel, uns in die andere Welt zu schicken:
"Da wir uns einig sind, meine Fridila, sollten wir es allen verkünden. Ich will deinen Vormund um seine Zustimmung bitten, unter vier oder vielmehr sechs Augen, denn du wirst mitkommen, nicht wahr? Und Clara soll es wissen, denn sie hält immer zu mir und ist glücklich, wenn ich glücklich bin", und glücklich war ich, ich hielt mein Albenmädchen im Arm und strahlte sie an.
Und dann fragte ich: "Möchtest Du ein Lied aus dem Stehgreif hören, meine Fridila? Ich möchte dir erzählen, dass ich in einer Skaldenlehre bin, das ist ein Sänger bei uns so wie hier die Barden oder bei den Griechen die Rhapsoden. Ich habe noch viel zu lernen, und nicht immer ist es so, dass Gott Bragi einen mit einem Lied beschenkt. Ich hatte es jedoch schon im Kopf, als ich am Abend nach deiner Rettung in die Taberna zurück kehrte.*"


Sim off* Das wird hier erzählt

Eine kühle Brise wehte durch den Ulmenhain, man hörte nur das leise Rauschen der Blätter und das Murmeln des Baches in der Nähe...

Mein Herz schlug heftig als Sonnwin mich in seine Arme nahm und ich seinen starken, warmen Körper fühlte. Ich umarmte ihn auch und wünschte mir diese Umarmung würde niemals enden. Und dann hat sich Sonnwin zu mir hinunter gebeugt und küsste mich sanft auf die Lippen. Der süße Kuss machte mich glücklich und ich küsste ihn zurück.

"Friudel", flüsterte ich, sah zu ihm auf und streichelte zärtlich seine Haare. Dann vernahm ich seine Stimme und als er nun sagte, dass wir allen verkünden sollen, dass wir nun zusammen gehören und Sonnwin um die Zustimmung meines Cousins bitten wollte, seufzte ich zuerst tief und sah dann meinen Retter liebevoll an , "...Ich bin auch glücklich, mein Herz, und ich komme natürlich mit, Clara soll auch dabei sein, möchte wissen, was der Cousin dazu sagen würde, wenn er drei glückliche Menschen vor sich erblickt!", dabei lächelte ich vergnügt und sah meinen Friudel an, der mich anstrahlte.

Und dann fragte Sonnwin, ob ich ein Lied von ihm hören möchte.  Dass er ein Skaldenlehrling ist, hat er schon einmal erwähnt, und das er von seinem Gott Bragi mit diesem Lied beschenk wurde und er hat es immer noch im Kopf, seit er es nach meiner Rettung gedichtet hat...

"Ja, ich möchte dein Lied hören, mein Skalde!", sagte ich leise, innig gerührt.
Ich fürchtete, dass der Cousin weniger glücklich sein würde, behielt aber diesen Gedanken für mich. Wichtig war, dass meine Fridila mich liebte, und mit ihr an meiner Seite, würde ich es gegen zehn Cousins aufnehmen. Ich wollte natürlich keinen Streit; die Familie ist so wichtig, und es hätte mich geschmerzt, Stella von ihrer Sippe zu entfremden. Doch ein wenig dachte ich schon daran, dass es immer Auswege für Liebende gegeben hatte, wenn die Familie gegen ihre Verbindung war.

Ich nahm mein Messer, um mir eine Strähne meines Haares abzuschneiden und flocht daraus einen Ring:
"Nimm diesen, meine Fridila, bis ich ihn gegen einen aus Gold eintausche", nach germanischer Sitte steckte ich ihn an Stellas rechte Hand; und dann sang ich halblaut:

"An diesem Tag zwischen Sonne und Mond
Die Ulmen am Bach, sie rauschten leise
Als käme von dort wo die Elfe wohnt
aus grünem Grund eine Zauberweise.
Und innig werden wir ein Paar
Albin mit dem schwarzen Haar

Weit über die Dächer floss rosiges Grau
Und auf meinem Herz lagen deine Hände
ich sah in des Himmels herblichstes Blau
und wünschte mir solch ein glückliches Ende
denn alle Sehnsucht wird mir wahr
o Albin mit dem schwarzen Haar

Ich bin wie ein Troll, du des Wodans Kind
Du bist keine Frau wie die irdischen Frauen
so zart deine Hände, so weiß und lind
Die Tage so fern, nur im Traum zu schauen, 
und dennoch du mir unbegreiflich nah
o Albin mit dem schwarzen Haar"
Doch bevor Sonnwin angefangen hat, sein Gedicht vorzutragen, schnitt er mit einem Messer eine Strähne von seinem goldenen Haar, hat daraus einen Ring geflochten und steckte den mir auf den rechten Finger. Ich betrachtete den Ring mit glänzenden Augen und schaute dann meinen Retter liebevoll an,  "Es ist so schön, danke dir, mein Friudel, ich werde es tragen und behütet, wie einen kostbaren Schatz, denn dieser Ring ist auch ein Teil von dir...", und ich küsste den Ring, der wie Gold schimmerte.

... Und dann hat Sonnwin angefangen, sein Gedicht zu singen. Ich stand unbeweglich da und lauschte wie gebannt seinen betörenden  Worten, die von Sehnsucht und Liebe erzählten, die aus seinem Herzen kamen und die meine Seele berührten.

Meine Augen fühlten sich mit Tränen, als Sonnwin das Gedicht zu Ende gesungen hat, "Dein Lied ist so gefühlvoll und wunderschön, mein Herz", murmelte ich zwischen zwei Atemzügen kaum hörbar, um die Magie, die in diesem Moment unter den Ulmen herrschte, nicht zu zerstören....  Dann schlug ich meine Arme um seinen Hals und legte meinen Kopf auf seine Brust.

"Bitte, schreibe dein Lied für mich auf, mein Friudel, für deine Albin..."
Meine Stella nahm meinen Ring aus geflochtenem Haar und küsste ihn, dann stand sie ganz still da und lauschte meinem Lied, und dann flog sie in meine Arme und legte ihren Kopf an meine Brust:
"Ja, Fridila, meine schöne Albin, ich schreibe es dir gerne auf", sagte ich. Wir Skalden schrieben nicht, denn wir hatten alles immerzu im Kopf, doch die Römer schrieben, und ich wie gesagt war beides. Ich hatte im täglichen Leben nicht viel zu schreiben, denn ich war nur ein Bauer, aber langsam und mit etwas ungelenker Handschrift würde meine Feder über ein schönes Blatt Papyrus gleiten, bis ich das Lied fertig hatte.

Jetzt aber nahm ich ihre Hand: "Gehen wir zurück zu den anderen. Und", ich lachte ein wenig:
"Erlöse deine treue Sylvana vom Pilzesammeln. Bestimmt ist ihr schon kalt" 
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