12-06-2022, 11:33 AM,
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RE: Ulmenhain am Bach - Stern und Sonne
Sim off: Reserviert
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(12-02-2022, 10:26 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Ich blickte Stella zärtlich an:
"Doch keine ihrer mitternachtsschwarzen Federn gleicht deinem mitternachtsschwarzem Haar, Stella Albenmädchen. Und das Blau des Sommerhimmels, über den sie fliegen, verblasst vor dem Blau deiner Augen. Wenn wir das Wäldchen erreichen, bitte ich dich darum, dass du deine Dienerin fortschickst. Denn da möchte ich dich etwas fragen, Stella aus der Sippe der Furier",
ich nahm meine andere Hand und drückte Stellas Hand ganz leicht, während mein Herz klopfte. (12-04-2022, 01:50 PM)Furia Stella schrieb: Mein Cousin hatte nichts dagegen, dass ich mit Sonnwin spazieren gehe, was mich höchst erfreut hat, endlich mit meinem Retter allein zu sein. Sylvana sollte uns begleiten, die war aber sehr diskret und meine Vertraute. "Ja, ich möchte gern das Ulmenwäldchen besuchen, Publius Secundus!", ich sah ihn lächelnd an und nahm seine Hand, die er mir anbot und dann fragte Sonnwin, ob ich schon mal in Nordosten war, "Ja, ich war schon mal da, aber im Sommer, habe meine Freunde in Mogontiacum besucht und es hat mir dort sehr gefallen!", nickte ich bestätigend. "Aber da ging ich nicht im Wald spazieren und das Röhren des Auerochsen auch nicht gehört ..., nur hier auf dem Markt hat mir sein Brüllen einen Schreck eingejagt..." dabei zitterte ich leicht, als ich an den großen Stier dachte. "Ohne dich, mein Retter, wäre ich nicht mehr da."
...
Ich hörte Sonnwin aufmerksam zu, es faszinierte mich alles, was er mir erzählte und auch sagte, dass seine Mutter Gerlinda mich mögen würde, weil sie den Menschen ins Herz sehen könnte, "Du bringst mich in Verlegenheit, Sonnwin ...", ich sah meinen Retter liebevoll an, der nun stehen blieb, und ich strich ihm eine goldene Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihm in die Stirn gefallen war.
Während wir da so standen, betrachtete ich die bildschöne und anmutige Umgebung und seufzte zufrieden. Und dann erzählte mir Sonnwin noch eine Geschichte über zwei Raben: Hugin, der Gedanke und Munin, die Erinnerung, die sie jeden Tag über die Erde flogen, um Wodan später über die Taten der Menschen zu berichten. Dabei blickte mich Sonnwin zärtlich an und fügte hinzu, dass keine ihrer rabenschwarzen Federn glichen meinem Haar und der Himmel verblasste vor dem Blau meiner Augen. Und seine poetischen Worte ergriffen mich und meine Seele, und als Sonnwin mich auch noch "Albenmädchen" nannte, blickte ich in seine strahlend blauen Augen, "Du bist ein begnadeter Dichter, Sonnwin, das ist wunderschön,... fabelhaft, danke dir, mein Skalde."
Dann bat mich mein Retter, Sylvana fortzuschicken, weil er mich etwas fragen wollte, dabei drückte er leicht meine Hand... Und als wir das Wäldchen fast erreicht haben, ging ich zu meiner Sklavin, die sich nicht weit von uns verweilte und sprach leise mit ihr. Sie hat mich verstanden und ging Pilze sammeln... Ich aber, emotional sehr bewegt, ließ mich von meinem Germanen in das zauberthafte Ulmenwäldchen entführen.
"Was möchtest du mich fragen, Sonnwin aus dem Volk der Chatten...?"
Wir hatten das Ulmenwäldchen erreicht. Sylvana, die ihrer Herrin sehr ergeben war, ging, um Pilze zu suchen. Die Ulmen mit ihren grauen, zerfurchteten hohen Stämmen bildeten dort mit ihrem Blätterdach ein natürliches Gewölbe. Wir Chatten bauten unseren Göttern kein Haus aus Stein. An solchen Orten wie diesen verehrten wir sie, und wie selbstverständlich wurden wir leiser, wenn wir solch ein Wäldchen betraten. Hier war es still und kühler, und ich nahm meinen von Gerlinda gewebten Mantel und legte ihn um Stellas Schultern.
Ich hielt ihre Hand, während sie mir antwortete, dass sie durchaus schon einmal in Mogontiacum gewesen war, und sie strich mir mir ihrer Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Mein Mund wurde mir trocken, und ich räusperte mich und fragte meine schöne Patrizierin:
"Friudel nennt man beim Volk meiner Mutter den Gatten und Fridila die Geliebte, die Gefährtin an seiner Seite. Als ich dich das erste Mal sah, war es für mich gewiss, dass du dereinst meine Fridila sein solltest. Nun frage ich dich, Stella von den Furiern, ob denn dein Herz das Gleiche fühlt wie mein Herz und du mich als deinen Friudel haben möchtest?"
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