12-05-2022, 06:53 PM,
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Gabinia Clara
genannt Gerwina
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RE: Der Garten (Hortus)
(11-30-2022, 09:24 AM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Clara sagte ihm, dass sie sich keine Sorgen machen mussten, weil alle Nachbarn gute Leute wären, und Saturninus sagte: "Das ist ja beruhigend", und lächelte der jungen Frau zu. Sie hatte schöne Augen, und er sah ihr gerne zu, wie sie so lebhaft erzählte. Das Gedicht, welches sie rezitierte, war unerwartet poetisch, und der Furius lauschte, bevor er sagte:
"Frija heißt also Venus bei den Germanen. Das mit dem Morgentau und Sonnenlicht aus dem goldenen Haar ist wunderbar, doch weshalb weint die Göttin? Venus weint nie, soviel ich weiß" Der Gedanke an die weinende goldhaarige Göttin stimmte Saturninus melancholisch:
"Ich hoffe sehr, dass die germanische Venus bald getröstet wird. Und eine Lehre gibt es auch, die Dinge anzunehmen, wie sie kommen und das Beste daraus zu machen. Wirklich wunderbar. Ich wusste gar nicht, dass die....", Barbaren hätte er beinahe gesagt, doch er verbesserte sich: "Germanen so weise sind", das hatte er wirklich nicht vermutet. In seiner Vorstellung - er war nie in Germanien gewesen - saßen große Blondlinge mit Helmen mit Auerochsenhörnern auf dem Kopf auf den Bäumen ihrer düsteren Wälder, tranken Unmengen an Met und würfelten sich ab und zu in die Sklaverei, in dem sie sich selbst im Spiel als Einsatz anboten. Aber die Gabinier waren regelrecht kultiviert. Nun, der Vater war römischer Soldat gewesen. Das schien einen sehr positiven Einfluss gehabt zu haben:
"Erzähle das mit den Kätzchen, die Venus Wagen ziehen, bitte auch Stella, es wird sie entzücken. Sie liebt diese grazilen Tiere sehr. Es freut mich zu hören, dass ihr euch versteht. Und da du Stellas Freundin bist, möchte ich dir etwas anvertrauen, werte Gabinia",
seine dunklen Augen blickten wieder ernster:
"Meine Cousine ist eine junge Witwe. Sie lebt für ihr Alter arg zurückgezogen, und ich machte mir oft Sorgen, dass ihr der Lebensmut fehlt. Sie war immer sehr zart. Hier aber erlebe ich sie mit geröteten Wangen und voller Tatkraft. Ich glaube, dass ihr das Leben hier draußen und eure Freundschaft gut tun"
Satruninus zögerte. Er war kein Dummkopf. Er sah, wie die Augen des ansprechenden blonden Gabiniers an Stella hingen. Und er sah ihre Blicke. Er wollte keine Komplikationen. Doch später würde er Gabinia Clara um etwas bitten.
Publius Gabinius Secundus schrieb:
Ich wandte mich an Furius Saturninus, als dieser eine Minute seine Konversation mit meiner Schwester unterbrach, um sich noch vom Apfelkuchen zu nehmen:
"Edler Saturninus, da deine edle Cousine Furia Stella uns so viel nachbarschaftlich geholfen hat, wäre es mein Wunsch, ihr ein wenig von unserem Land zu zeigen. Erlaubst du es bitte?"
"Natürlich, werter Gabinius Secundus, Stella soll die Früchte ihrer Arbeit sehen dürfen", um der Schicklichkeit Willen würde Saturninus seiner Cousine weibliche Begleitung mitgeben. Sein Blick fiel auf Villica, sie wäre am besten geeignet. Doch sie stillte gerade ihren Jüngsten, und links und rechts von ihr waren ihre anderen kleinen Söhne eingeschlafen. Saturninus wollte sie nicht von ihrem Platz wegreißen:
"Sylvana, begleite deine Herrin", bestimmte er daher.
Gerwina lächelte und nickte zufrieden, als Furius Saturninus sich nun beruhigt hatte, denn sie hatte ihm versichert, dass er sich keine Sorgen brauchen musste, weil die Gegend hier ungefährlich sei. "Auch sind wir ja hier...". Inzwischen wurde ein großer Apfelkuchen serviert, der sehr appetitlich duftete...
Dann hörte Saturninus aufmerksam zu, als Gerwina ihr Gedicht über die Göttin Frija hochgestimmt deklamiert hatte und schaute ihr zu.
"Ja, Frija ist die Göttin der Liebe und der Ehe und Fruchtbarkeit, und ja sie hat Ähnlichkeit mit Venus, aber Venus weint nie, wie du sagst, werter Saturninus, unsere Frija aber doch ... ", Gerwina machte eine Pause und sah ihn an, "Frage meinen Bruder, der ist ja ein Skalde und kann es besser erzählen...". Der Furier war offensichtlich sehr beeindruckt, dass Germanen solche weisen Dichtungen hervorbringen könnten, denn für die Römer waren sie "Barbaren". Dass er das fast ausgesprochen hatte, verstimmte Gerwina fast, sie zeigte aber keine Reaktion und gab sich damit zufrieden, als er sagte, dass "Germanen so weise sind" und seufzte erleichtert.
"Ich glaube, Stella kennt die Geschichte mit den Katzen, Publius Secundus hat es vorhin erzählt, als deine Cousine mir Primus geschenkt hat ..., aber ich kann ihr auch noch mehr erzählen bei der Gelegenheit."
Saturninus wurde nun auf einmal ernst und sprach über Stella, dass sie Witwe war wusste Gerwina nicht und auch, dass ihr der Lebensmut fehlte, "Nun, werter Saturninus, ich kenne Stella erst seit kurzem und habe sie immer fröhlich und gut gelaunt erlebt, das ist wahr ..." Gerwina wusste natürlich warum und trank einen Schluck ihren Apfelsaft, um ihr Lächeln zu verbergen, denn sie spürte, dass Saturninus etwas ahnte und fragte vorsichtig, "Danke für dein Vertrauen, Furius Saturninus, aber was bedrückt dich dann?"
Und da kam schon Sonnwin und bat Saturninus um Erlaubnis mit Stella spazieren zu gehen. Was Furius auch großzügig erlaubte. Obwohl Patrizier, war er doch ein guter Mensch, dachte Gerwina und lächelte in sich hinein.
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [ Sonnmar] (NSC)
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