Gerwina hat uns nun doch bemerkt und herzlich begrüßt. Mit ihrem Ahornhaar und Grünen Augen sah sie in der Tat, wie eine Dryade.
"Clara, ich freue mich, dich zu sehen, du siehst sehr hübsch aus! ..." lächelte ich sie an und schaute mich um. Cousin Tiberius unterhielt sich gerade mit Villicus und Spiros stand ganz brav beiseite mit dem Korb in der Hand, und den suchte ich.
"Spiros, komm her und gib mir den Korb ...", dann machte ich den Deckel auf, ein Kätzchen schaute daraus und sagte
"Mia...u..."
*
"Liebe Clara, das ist mein Geschenk für dich, der Junge ist drei Monate alt und wird schon bald auf die Jagd gehen ...", sagte ich mit einem warmen Lächeln und gab Gerwina den Korb. Spiros machte aber große Augen, als er das Kätzchen sah, er hörte ab und zu irgendwelche Geräusche, dachte aber es wären Naturgeister, oder Gesang...?
(11-21-2022, 05:19 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Die Furier waren angekommen. Sie wirkten völlig zwanglos und hatten nur einen jungen Diener dabei, keine Sänfte, keine Leibwächter oder andere Sklaven.
Furius Saturninus blieb wie angewurzelt stehen, als er Gerwinas ansichtig wurde. Ich wusste, welche Wirkung meine schöne Schwester auf Männer haben konnte und lächelte in mich hinein.
Ich kletterte vom Baum, in dem ich soeben eine Blumengirlande befestigt hatte und ging auf beide zu.
Da der Mann der Ranghöchste war, grüßte ich ihn zuerst: "Willkommen edler Furius Saturninus, es freut uns sehr, dass Du unsere Einladung angenommen hast. - Clara, führe unseren Gast doch bitte zum Ehrenplatz", dieser war zu meiner Rechten. Aber mein Blick flog zu Stella, die neben ihrem Cousin stand.
Sie wirkte wie eine liebliche Hirtin aus einem Hirtenlied. Ihr schwarzes Rabenfederhaar war als Kranz um ihren Kopf geflochten, und ihre Augen leuchteten blau wie die der Göttin Frija, wenn sie mit ihrem Waldkatzengespann Bygul und Trjegul über den Himmel fuhr. Stellas Taille war so schmal, dass ich dachte, sie mit meinen beiden Händen umfassen zu können, und sie wurde von einem breiten Gürtel über ihrem schlichten Gewand betont. Eine silberne feine Kette war ihr Schmuck.
"Willkommen, Frau Stella", sagte ich zu ihr und schaute ihr in die Augen: "Als der Gott Brage die Herrin seines Herzens begrüßte, sang er: Sei gegrüßt, hundertfach, und tausendfach,
und tausendfach und hundertfach, weiße Albentochter. Ich bin glücklich, dass du gekommen bist"
Auch ich war über alle Maßen glücklich.
Und dann erblickte ich auch meinen Retter, der gerade vom Baum runter geklettert hat und kam auf uns zu. Er war ganz germanisch gekleidet mit allem, was dazu gehörte, sein Mantel in Rot und Blau wurde mit einer Bronzespange in Pferdeform über der rechten Schulter befestigt und er trug Hosen. Wie ein germanischer Fürst sah Sonnwin aus, stillvoll und stolz.
Er begrüßte zuerst meinen Cousin und bat Cerwina dann Tiberius Saturninus zum Ehrenplatz zu begleiten.
Dann blickte Sonnwin mich an und hieß mich willkommen, dabei schaute er mir so in die Augen, dass meine Knie weich wurden und begrüßte mich mit einem wunderschönen Vers, die berauschenden Worte gingen mir direkt in meine Seele und ich lächelte ihn glücklich an.
"Danke dir, für willkommen heißen, Publius Secundus, möchtest du mich auch zu einem Platz führen, mein edler Held?...", und in Gedanken fügte ich hinzu: ...
"Mein Herz..."
*Foto©Furia Stella