Gerwina war immer noch beschäftigt, die Tafel schön zu arrangieren. Die Speisen wurden von Mägden aufgetragen. Jeder Gast brachte ein Gericht mit und es war eine große Auswahl an Speisen, die sich gut transportieren ließen. Denn es gab eine alte Tradition, wenn man ins neue Heim eingezogen ist, dann kommen die Nachbarn vorbei und bringen Speisen und Getränken mit.
Währenddessen kletterte ihr Bruder Sonnwin auf den Baum, um eine Blumengirlande zu befestigen, was seiner Schwester Angst machte, hoffentlich fällt er nicht runter auf ihren schönen Tisch! Dabei lachte sie vergnügt und sang noch ihr Lied zu Ende...
.... Seht, wie mit seinen roten Wangen
So mancher Apfel lacht!...
Zitat:Tiberius Furius Saturninus schrieb:
Eine junge Frau, die man wirklich für eine Nymphe halten konnte, legte gerade letzte Hand an: Rötliches Haar, gebändigt nur durch ein silbernes Stirnband, fiel über ihre Schultern. Sie trug ein grünes gegürtetes Gewand, welches sich um ihre anmutig weiblichen Formen schmiegte. Eine Perlenkette zierte ihren schlanken Hals.
Saturninus blieb wie vom Donner gerührt stehen. Spiros und Stella hatten Recht: Es gab Dryaden. Er schaute das schöne Bild an, und übersah den Gabinius ganz.
Aber dann wusste er, wer die Nymphe war: Gabinia Clara, die damals in seinem Büro so überaus römisch gewirkt hatte.
Dann spürte Gerwina, dass sie jemand ansah, und als sie sich umdrehte erblickte sie einen Mann, der sie gerade anschaute. Sie blieb einen Moment unbewegt stehen und bekam auch rote Wangen, erkannte dann den Mann und seine Begleiterin, die Furier sind angekommen,
" Ich grüße Euch, liebe Nachbarn!", sie nickte und lächelte die beiden fröhlich an und sah dabei Stella an, die als Bauersfrau sehr malerisch aussah....
Da kam schon Sonnwin vom Baum runter und begrüßte zuerst Furius Saturninus und bat dann Gerwina den Ehrengast zum Ehrenplatz zu führen,
"Das tue ich gerne, lieber Bruder!" Sie lächelte und machte eine einladende Geste:
"Werter Furius Saturninus, bitte folge mir ..."