RE: Das Triclinium - der Speisesaal
Als der Hausherr Antonia Caenis ins Spiel brachte, deren Ableben bedauerte und die Wertschätzung ihr gegenüber erwähnte, konnte sich Menecrates ein Stirnrunzeln samt Kopfwiegen nicht verkneifen.
"Ja, ihr Wirken ist unumstritten", bestätigte er, fügte aber an: "Ich für meinen Teil habe sie nie als Kaiserin anerkannt. Unmöglich bei dem Standesunterschied!" Er dachte kurz nach, bevor er fortfuhr. "Sie nahm die Aufgaben eines Stabes wahr, und ja, sie hat ihre Sache gut gemacht, aber ganz gleich, wie gut ein Stabsoffizier ist, er bleibt was er ist, und zumindest im Militär käme niemand auf die Idee, dessen Rang höher zu bewerten."
Menecrates konnte stur sein. Er hatte vor Urzeiten seine Prinzipien im Hinblick auf Standesbewusstsein aufgestellt und rückte nicht davon ab. "Ihr Auftreten war tadellos, keine Frage", räumte er jedoch ein. Da konnte manch eine Patrizierin nicht mithalten.
Während Furius Saturninus seine Einteilung der Landarbeiter erläuterte, kaute Menecrates genüsslich, und obwohl er wenig Talent darin besaß, zwei Dinge gleichzeitig zu tun, bekam der sowohl die Aussagen mit als auch den Geschmack auf seiner Zunge. Er stellte fest, dass die Beschäftigung der Landarbeiter gut durchdacht und offensichtlich den Umständen gut angepasst war. Wieder nickte er Linos zu, damit dieser sich Notizen machte, denn warum sollte Menecrates experimentieren, wenn er auf die Erfahrungen der hier länger Ansässiger zurückgreifen konnte. Auf der anderen Seite setzte sich diese Truppe speziell zusammen, wenn es sich ausschließlich um Kriegsgefangene handelte.
"Hm, eine Verwahrung in Ketten wäre Neuland für mich. Vermutlich muss ich abwarten, was für Kräfte ich überhaupt bekommen kann, bevor ich Pläne in Bezug auf die Behandlung und Unterbringung schmiede. Auf alle Fälle brauchst du dann ja auch Aufseher, die bezahlt werden wollen."
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