Weder die Bäckerin noch ihre Freundin beachteten mich. Einzig das kleine Mädchen aß Kuchen und schaute mich groß an (
Mochte es platzen!). Jetzt wusste ich, warum Linos gesagt hatte, ich solle mich der Bäckerei fern halten.
Eingebildete Trulla, diese Iuventia Paullina. Nur weil ich nicht wohlhabend aussah und einen Sklaventitulus um den Hals trug, übersah sie mich einfach.
Ich wandte mich also zum Gehen, als ich etwas auf dem Boden vor dem Laden erblickte, was da nicht hingehörte, aber eine große Anziehungskraft auf mich ausübte. Es war ein Stück weißer Gips, mit dem man an Wände kritzeln konnte. Schon bückte ich mich....
Ich war sauer; hätte ich schreiben können, so hätte ich geschrieben:
"Paullina verkauft Brötchen und ist ein Blödchen" oder so was, doch ich konnte ja nicht lesen und schreiben. Also fiel mir etwas anderes ein, ich würde malen. Hatte ich schon erwähnt, dass mir die Einfälle schneller kamen als das ein Ferkel blinzelt?
Ich machte mich ans Werk und zeichnete direkt neben die Ladentür des "Mit Laib und Seele"meine Version von Iuventia Paullina. Damit man sah, dass sie es war, bekam sie ein Brot in die Hand. Und sie bekam einen mächtigen Hintern.
Ich malte auch noch die ersten drei Lettern von Paullina ab, was mich mehr Zeit kostete als mein "Gemälde".
Und dann flitze ich los, um zwei drei Ecken. Dort blieb ich erst mal schweratmend stehen. Ich hoffte nur, dass mich keiner erkannt hatte. Und dann setzte mein Verstand wieder ein.
Bran, was hast du getan?
Auf der Häuserwand prankte jetzt folgendes Bild:
Die ersten Passanten blieben schon stehen und grinsten....