RE: Das Triclinium - der Speisesaal
"Selbstversorgung ist hierzulande sehr üblich", stimmte Saturninus zu. Dabei sah er zu Lucretia hin. Sie aß wie ein kleines Vögelchen, kaum rührte sie ein Pastetchen an:
"Ich selbst habe ein Landgut erwerben können, und außer Pferden, was aber nur so eine Liebhaberei ist, bekomme ich von dort versponnene Wolle, Gemüse, Obst, Käse, Fleisch, Fisch und all das in einer Qualität, die in Rom ihresgleichen suchen würde", zählte er auf:
"Es existieren mehrere Möglichkeiten, an Land zu kommen. Nahe der Stadt liegen sehr gute, kaiserliche Grundstücke für Veteranen. Ich könnte Dir eines beschaffen. Manche der Kelten sind auch bereit, zu verkaufen.
Einfach requiriert werden könnte Land auch, aber ich rate davon ab. Das gute Zusammenleben mit den Einheimischen ist ein Eiertanz, und eine motivlose Enteignung könnte übel genommen werden. Es sei denn, es ginge um einen Straftäter, den könnte man verurteilen und seinen Besitz einziehen"
Saturninus schickte Spiros nach mehr Wasser. Er schloss sich selbstverständlich dem Gast an. Es war aber auch eine gute Wahl, denn das britannische Wasser war rein, von gutem Geschmack und weich:
"Das Angebot an Sklaven ist wirklich etwas reduziert", stimmte er zu: " Es gibt ja auch keinen Anlass, ein Exempel zu statuieren und Kriegsbeute zu machen. Meine Köchinnen sind daher Angestellte aus Iscalis, zwei Schwestern.
Wobei ich persönlich ungern Kriegsgefangene, die ihren Herren vielleicht sogar aus tiefstem Herzen hassen, im Hause hätte", Saturninus wurde nachdenklich:
"Man weiß nie, was in ihren Barbarenköpfen wirklich vorgeht"
Das mit den Köchinnen war das Stichwort für Sabi und Seang. Beide Frauen brachten den ersten Hauptgang herein: Hühnchen nach Parthischer Art in Stücken und Brötchen mit Pilzen in Honig und Pfeffer gebacken
Die beiden rotblonden Britannierinnen waren etwas verlegen, als sie sich Claudius Menecrates näherten, doch sie wirkten fleißig und strotzten vor Gesundheit.
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