RE: Auf verschlungenen Pfaden durch Britannien
Oh, oh, Cassia Komplimente zu machen war nicht einfach. Sie bekam alles in den falschen Hals. Dabei sah sie so süß aus, wenn sie sich ärgerte. Doch wenn ich das sagte, war es bestimmt nicht richtig. Meine Cassi war so anders als andere Mädchen. Doch eine Zimperliese war sie wahrhaftig nicht.
Ich kratzte mich verlegen hinter dem Ohr. Doch zum puls sagte ich etwas: "Es schmeckt mir gut, weil du bei mir bist, Cassi. In deiner Gesellschaft schmeckt es mir gut. Ich hätte gerne so eine einfache Hütte, auch wenn sie aussieht wie ein bloßer Grashügel, wenn du nur bei mir bist!"
Bestimmt fand sie mich nun schrecklich primitiv. Cassia hatte bei den Furiern gelebt, in einer römischen Stadtvilla mit allen Schikanen. Aber es war wahr: Ich würde auch ein primitives Leben mögen, wenn sie nur bei mir wäre!
Ich zog den Kopf ein, als Cassia fauchte, dass sie keine Soldaten mochte. Ich mochte sie nämlich eigentlich, sie waren schon ein stattlicher Anblick mit Helm und gladius. Wäre ich ein römischer Junge gewesen, hätte ich mich auch zu den Legionen gemeldet.
"Leiser!", bat ich Cassia, die meine Hand nahm: "Sie sollen uns nicht hören. Aber es wird dich freuen, dass ich nie und nimmer zu einem Legionär werden kann"
Sklaven konnten keine Soldaten sein. Nicht einmal wenn sie freigelassen worden waren. Man nahm sie auch nicht bei den Hilfstruppen. Wir waren unwürdig, Waffen zu tragen. Eigentlich hatte mich das geärgert, doch wenn es Cassi gefiel, so war ich damit einverstanden.
Cassia war zusammengezuckt und griff nach meiner Hand. Ihre Augen dunkelten groß und dunkel. Sie sah regelrecht erschrocken aus. Ich wartete, bis der Trupp außer Hörweite war.
"Wieso magst du denn keine Soldaten?", fragte ich sie leise: "Hier führen sie ja keinen Krieg, und dann tun sie eigentlich keinem was"
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