RE: Auf verschlungenen Pfaden durch Britannien
Emsig kratzte Cassia in der Schüssel, um auch den letzten Rest des wie Kleister schmeckenden Breis zu erhaschen. Denn selbst wenn dieser Puls wie Kleister schmeckte, so füllte er doch ihre Bäuche und somit würden sie in den nächsten Stunden keinen Hunger haben. Und daran klammerte sich die gelockte Sklavin. Für die nächsten Stunden müsste sie nicht mit knurrendem Bauch neben Bran gehen. “Du brauchst nicht zu schwindeln Bran. Ich weiß, dass dieser Puls nicht so schmeckt wie du es kennst.“ Antwortete Cassia mit ruhiger Stimme und warf dem keltischen Sklaven einen vorsichtigen Blick zu. Dann ging es auch schon weiter. Doch nur wenige Schritte, als Bran abermals inne hielt und sich nun direkt zu Cassia herum drehte. Dabei spürte Cassia den Blick des Kupferhaarigen auf ihren Füßen ruhen und biss sich leicht auf ihre Unterlippe. Ja, ihre Füße waren dreckig und vom Staub verschmiert. Doch auch Brans Füße sahen nicht besser aus. Da konnte er ihr schon einmal keinen Vorwurf machen. Dass dem Älteren jedoch in diesem Moment einzig und alleine ihre Gesundheit wichtig war, bemerkte Cassia erst, als er sie nötigte sich auf den Boden zu setzen und er ihre Füße in seinen Schoß bettete. “Das geht schon Bran. Meine Füße schmerzen nur ein ganz kleines bisschen.“ Versuchte Cassia ihre Füße zurück zu ziehen und Bran gleichzeitig ein Zeichen zu geben, dass er wieder aufstehen sollte. Doch der Kelte hatte dahingehend seinen eigenen Kopf und so zauberte er ein kleines Ölfläschchen aus deinem Beutel, träufelte sich davon etwas in die Hände und begann das Öl im nächsten Moment in Cassias Füße zu massieren. Bei der ersten Berührung zuckte der Lockenkopf tatsächlich zusammen und wollte Bran ihre Füße am liebsten wieder entziehen.
Als Bran meinte, dass Cassias Füße Ähnlichkeiten mit denen einer Puppe hatten, wäre sie am liebsten aufgesprungen. Doch blieb sie auf dem Boden sitzen. Auch wenn ihr Körper kurzzeitig vor Wut erstarrte. “Ich bin keine Puppe Bran.“ Murrte es dann doch über ihre Lippen, wobei es gefährlich in ihren Augen glitzerte. Ganz dünnes Eis, auf dem sich Bran gerade fortbewegte. Und der Kelte machte es noch schlimmer, als er meinte, dass er Cassia huckepack nehmen würde, wenn sie nicht mehr laufen konnte. Dabei präsentierte Bran ganz stolz seine Armmuskeln. “Und was ist mit dir Bran? Nein, das möchte ich nicht. Du sollst dich wegen mir nicht verausgaben müssen. Auch du musst deine Kräfte sparen.“ Konterte die furische Sklavin und blickte mit ernster Miene zu dem etwas Älteren empor. Pha! Bran sollte bloß nicht denken, dass Cassia ein Püppchen aus Zucker wäre. Das war sie nämlich gar nicht. Überhaupt nicht und niemals nie.
Weitere Worte wurden nicht gewechselt. Denn da ging die Reise, oder besser gesagt die Flucht der beiden Sklaven weiter. Ungeachtet der Tatsache, dass in der Villa Furia bereits nach Cassia gesucht wurde und Tiberius Furius Saturninus seinen Cubicularius Nefertem ausgeschickt hatte, um nach der verschwundenen Sklavin zu suchen. Bei den Soldaten, die in die Gegenrichtung marschierten, zuckte Cassia unwillkürlich zusammen und griff unbewusst nach Brans Hand, zu dem sie mittlerweile aufgeschlossen hatte. So dass beide Sklaven nun nebeneinander gingen. Und Cassia nicht mehr hinter Bran gehen musste. “Ich mag keine Soldaten!“ Fauchte die furische Sklavin und man konnte es für einen kurzen Augenblick in ihren Augen aufblitzen sehen.
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