RE: Auf verschlungenen Pfaden durch Britannien
Wie sollte sie Bran nur erklären, dass sie erleichtert und froh war. Endlich die einengenden Mauern der furischen Villa überwunden zu haben. Sogar die Wachen hatten sie übertölpelt und waren zwischen deren Beinen hindurch geflutscht. Nun ja, metaphorisch gemeint natürlich nur. Und während sich Cassia an Brans Schulter die Augen ausweinte, verstand der claudische Sklave wohl gar nicht was in seiner Freundin gerade vor sich ging. Dass sämtliche Emotionen über ihr hereingebrochen waren. Emotionen die sie bis dato sicher unter Verschluss gehalten hatte. Nachdem sich Cassia dann schließlich beruhigt hatte und mit tränenfeuchten Augen zu Bran blickte, spürte sie dessen Berührung. Wie er seine Lippen auf ihre tränenfeuchte Wange bettete und mit seiner Zunge ihre Tränen hinfort küsste. Das kitzelte ganz leicht und Cassia musste unwillkürlich lächeln.
Im ersten Moment wirkte Cassia etwas verwundert, als sie von Bran den Mörser und den Stößel in die Hände gedrückt bekam. Fragend der Ausdruck auf ihrem Gesicht. Bis sich Cassias Blick auf die Schüssel konzentrierte und sie den Weizen mit dem Mörser und dem Stößel zu zerkleinern begann. Ihren Blick heftete sie einzig und alleine auf die Weizenkörner, die sie mittels des Mörsers zu einer undefinierbaren Masse zerstieß. Daraus wurde also ein Puls, nicht wahr? In der Zwischenzeit hatte Bran tatsächlich ein Feuer entfacht und Cassias Blick verfolgte den dünnen Rauchfaden, der aus der Hütte aufstieg. Hoffentlich würde niemand zu dieser nachtschlafenden Zeit durch die Wälder streifen und entdecken, dass aus dem Inneren der Hütte Rauch aufstieg.
Nachdem Cassia den Weizen zu Brei gemahlen hatte, wusste Bran wie es weiter ging. Der Brei wurde nämlich auf dem Feuer erhitzt und nur kurze Zeit später konnte man es blubbern sehen. Ein deutliches Zeichen, dass der Brei fertig war und man diesen essen konnte. Schon tauchte Bran einen Löffel in die Schale und hielt Cassia eben jenen Löffel direkt vor die Lippen. Und dann bezeichnete er sie als seine Allerliebste. Ein Wort bei dem Cassias Herz vor Freude einen gewaltigen Salto vollführte und sich ihre Wangen vor Freude röteten. “Mein lieber Bran.“ Wisperte die gelockte Sklavin, kostete von dem Löffel und schlang im nächsten Moment ihre Arme um Brans Hals, um ihre süßen Lippen auf die des claudischen Sklaven zu drücken.
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