RE: Atrium | Einzug in die Villa
"Möge Deinen Eltern die Erde leicht werden", sagte ich und wurde einen Moment sehr ernst. Lucretia Serena stand also alleine auf der Welt. Nun, im Prinzip tat ich das auch:
"Hast du denn noch einen Bruder oder eine Schwester?"
Wenn auch Tante Maximiana im Kindbett gestorben war, hatte vielleicht ihr Neugeborenes überlebt:
"Mein Papa ist auch gestorben, da war ich vier. Mama hat schon nach einem Jahr wieder geheiratet, einen... ", ich zog eine Grimasse vor soviel mangelndem Standesbewusstsein, denn auch meine Mutter Cloelia stammte aus einer alten Patrizierfamilie:
"...Ritter. Reich allerdings wie König Kroesus. Wir haben in Alexandria in der Provinz Aegyptus gewohnt",
Ich nickte:
"Dann ist Großonkel Menecrates auch dein Vormund? Wie ist er so? Nett? Streng? Geizig?",
hoffentlich war er nicht allzu sparsam. Sonst bekam ich seine leider so notwendigen Unterschriften für meine finanziellen Transaktionen nicht:
"Ja, das mit meinen Dienern war sehr traurig. Ariadnes Leichnam wurde leider über Bord geworfen, da hat der Kapitän drauf bestanden. Ich hoffe nur, ihr Gespenst verfolgt ihn deswegen. Aber den Custos habe ich ordentlich einäschern lassen, sogar mit einer Inschrift. Auch Sklaven verdienen doch eine ordentliche Beerdigung, oder?"
Ich erinnerte mich an den Widerling von Kapitän, und es betrübte mich. Aber das Erscheinen der Sklavin mit Erfrischungen munterte mich wieder auf. Ich hatte einen entschieden nicht damenhaften Hunger. Und das frische, kühle Wasser war das Leckerste, was ich je getrunken hatte:
"Ihr habt tolles Wasser hier in.... wie heißt dieses niedliche Stadtviertel doch gleich? Iscalis?"
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