Stadtratsitzung vom a.d. IX Kal. Iul. DCCCXXXIII A.U.C.
Anwesend: die Bürgermeister: Caius Numonius Pusinnus (NSC)
Gnaeus Vergilius Capito (NSC)
der Quästor
Novius, Notar
einer der beiden Ädile......
ein Schreiber...
Es lagen gleich zwei Anträge des Patriziers
Furius Saturninus vor, die diskutiert wurden. Die neue Straße, die das Neubaugebiet völlig erschließen würde, war eigentlich schon länger fällig, und es wurde beschlossen,
wie im Antrag erwähnt, Bauarbeiter, Material und Gerät aus dem städtischen Vermögen zu stellen, den fünften Teil der Kosten aber Furius Saturninus bezahlen zu lassen.
Nur über den Namen war man sich nicht so recht einig: Via Caecilia, weil die Straße zu dessen Handelskontor führen sollte, Via Numonia, da dieser der erste Bürgermeister war oder Via Furia, da der Furius den höchsten privaten Anteil am Straßenbau trug.
Der
zweite Antrag von Saturninus betraf einen Tempelneubau, der von der Bürgerschaft finanziert werden sollte. Auch hier wollte der Furius beisteuern, weil er, wie Capito mutmaßte, mit seiner allzu keltenfreundlichen Politik beigetragen hatte, dass der Statthalter im fernen Londinium in Iscalis nun eine Sicherheitslücke sah. Ein Tempel und Pilgerort würden den Fremdenverkehr und die Wirtschaft tüchtig ankurbeln. Allerdings hatte Iscalis weder eine wundertätige Heilquelle, noch irgendeine besondere Statue, die blutige Tränen weinte oder ein bekanntes Orakel anzubieten, da musste man sich noch etwas Zugkräftiges überlegen.
Es wurde beschlossen, dass erst einmal Geld für das Projekt unter den Honoratioren, Stadtbürgern und sonstigem frommen Volk gesammelt werden und dass Furius Saturninus, der immer noch Princeps Officii von Iscalis war, das ganze in die Hand nehmen sollte>>>
Da mit einem Tempel für Kaiser Claudius ja einer der Vorfahren von Claudia Sabina geehrt werden würde, könnte man sich auch über ihre Vermittlung an die Gens Claudia wenden, die trotz dass sie schon lange nicht mehr herrschte, doch noch märchenhafte Reichtümer ihr eigen nannte, das hörte man zumindest.
Ein weiterer Antrag lag vor, dass ein gewisser
Publius Gabinius Secundus, Plebejer, Gutshofeigentümer. Honoratior der Stadt Iscalis werden wollte.
Das machte dem Quästor Bauchschmerzen. Solche Leute konnten zwar die tausend Sesterzen für die Ehre aufbringen, doch später waren sie vermutlich nach jeder Missernte blank. Allerdings war dessen Gattin die edle
Furia Stella, hochpatrizisch und ja die Cousine eben jenes Furius Saturninus... so ging die Diskussion hin- und her, bis man ihn schließlich drei zu zwei in offener Abstimmung als Honoratior akzeptierte, auch weil der Mann ein Vertreter der Gutsbesitzerschicht und Veteranen sein konnten, die ihr Stück Land noch eigenhändig bewirtschafteten.
Der Antrag wurde angenommen, Gabinius die hohe Ehre mitgeteilt (und gleich das geplante Tempelprojekt, damit er mit gutem Beispiel vorangehen und daran teilhaben konnte!) >>>
und ein Aushang über den neuen Honoratior gemacht. >>>