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M. Iulius Cato, Patrizier, Tribunus Laticlavius |
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Die Entscheidung fiel einstimmig. Die Urkunden wurden ausgefertigt und samt der höflich gehaltenen Bitte um Bezahlung den nunmehr frischgebackenen Honoratioren zugestellt.
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Der nächste Antrag war der eines Centurios auf Aufnahme unter die Honoratioren:
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Der Centurio war ein wohlhabender Plebejer, der sich um das gedeihliche Zusammenleben von Römern und Kelten bemühte. Solch einen Mann in den Reihen der Honoratioren zu haben, war bestimmt von Vorteil. Auch dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.
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Einfacher zu entscheiden war da der Antrag auf die Aufnahme unter die Honoratioren, die der Rechtsgelehrte Plautius Seneca gestellt hatte.
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Plautius Seneca war zumindest in Rom ein bekannter Jurist. Das eine hauptstädtische Berühmtheit ein lokaler Honoratior werden wollte, passte sehr gut in das Selbstverständnis einer aufstrebenden Stadt. Das benachbarte Glevum hatte keinen berühmten Rechtsgelehrten, und ob der Provinzverwaltungssitz Londinium einen hatte, wusste gerade im Sitzungszimmer niemand. Iscalis lief also damit beiden Städten den Rang ab.
Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
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der erste erfreuliche Tagesordnungspunkt war die Aufnahme des renommierten Kaufmanns unter die Honoratioren.
Die Abstimmung über Salvius Falco ging einstimmig zu seinen Gunsten aus. Jeder kannte den Kaufmann, er war allgemein beliebt und durch seine Verbindungen in andere Provinzen des Imperiums konnte er bestimmt viel für Iscalis tun.
Der zweite erfreuliche Tagesordnungspunkt war, dass das Sumpffieber wie in jedem Sommer, wenn der Isca weniger Wasser führte und der Sumpf trocken wurde, wieder so gut wie verschwunden war.
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Die heutige Sitzung war geprägt von der frage, wie man die vielen, anstehenden Festivitäten, die in den nächsten Monaten stattfinden sollten, denn organisieren und feiern wollte. Es entbrannte eine ziemlich lautstarke Debatte darüber, ob angesichts der momentanen Stimmung zwischen Römern und Kelten in der Stadt die Ludi Apollinares nun nur mit Theateraufführungen oder zusätzlich noch mit Wagenrennen und anderen Spielen (kurzzeitig standen auch Gladiatoren im Raum) gefeiert werden sollten. Man kam abschließend noch zu keinem Ergebnis und vertagte diese Frage auf die nächste Sitzung, ehe man sich einer leichteren Entscheidung zum Abschluss zuwenden wollte, nämlich der der Aufnahme von Marcus Sabinius Merula in den Ordo Decurionum.
Die Abstimmung hier fiel erfreulich einstimmig zu Gunsten des Sabiniers aus.
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" Bald steht das IX. Regierungsjubiläum unseres allergnädigsten und besten Caesar Augustus Vespasianus an. Außer den vorgeschriebenen Opfern und den 'freiwilligen`Geschenken nach Rom, sollten wir auch die Bevölkerung von Iscalis an dieser Freude teilnehmen lassen. Ich schlage also Wagenrennen, Theater, Gladiatorenspiele und kostenlose Speisung und Getränke vor!"
Dem widersprach der Quästor sofort: "Die freiwilligen Geschenke sind dieses Jahr größer ausgefallen als im letzten. Daher kommt uns das Standesgeld des verehrten Sabinius auch gerade Recht. Aber ich plädiere dringend dafür, alle Punkte zu streichen. Sollen die Bürger sich doch zuhause freuen!"
Gemurmel entstand.
"Das können wir nicht machen! Die anderen Städte werden auf uns herabschauen! Und der Kaiser, was wird er sagen, wenn er von dieser Sparsamkeit erfährt?"
Uns Recht geben, dachte der Quästor. Laut sagte er: "Nun gut: Der letzte Punkt ließe sich mit ein wenig finanziellem Aufwand realisieren. Vergeben wir einen Auftrag an einen Wirt, der ehrlich ist! Wir wollen schließlich nicht, dass die Hälfte der Bevölkerung hernach mit einer Lebensmittelvergiftung im Bett liegt!"
Beim Gedanken an einen ehrlichen Wirt kam Gelächter auf. Wirte hatten einen schlechten Ruf. Dieser Ruf war teilweise auch berechtigt.
"Keine Ausschreibung?"
"Nein, keine Ausschreibung. Wir vergeben den Auftrag. Sonst gewinnt nur die schmierigste Spelunke, weil sie den niedrigsten Preis nennt!"
" Ich schlage die Taberna von Octavius vor. Er ist ein römischer Bürger, und es ist ein Ort, an dem auch Frauen hingehen können, da die Wirtin auf Ordnung hält"
"Das tänzelnde Pony?"
"Nein, das Weiße Pferd. Zentral gelegen, und sie verstehen etwas vom Kochen. Sie sollen Zelte aufbauen und draußen Wein, Wasser und ein schlichtes Mittagessen anbieten. Ein wenig Musik.
Wir leihen ihnen die städtischen Sklaven aus. Dann ist das schnell aufgebaut"
"Wer ist dafür?"
Alle hoben die Hand.
"Gut, einen Boten zum Weißen Pferd"
Der Bürgermeister diktierte dem Stadtschreiber, der die Sitzung protokolierte:
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Nachtrag: Als gute Patrioten sagten die Wirtsleute rückwendend zu, die Speisung auf die Beine zu stellen.
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Einer der Anwesenden kicherte. "Der Berg? Meint ihr, der kommt hier die Treppe zum Sitzungssaal hinauf?"
"So reich, wie der ist, lässt der sich tragen. Und jetzt bitte etwas ernst, ja?" echauffierte sich der amtierende Duumvir etwas. Plautius Montanus war der mit Abstand reichste Mensch weit und breit. Und ja, auch der dickste, aber wer reich war, konnte sich sowas leisten. Und alle anderen konnten es sich nicht leisten, so jemanden zu beleidigen, oder als Ehrenbürger abzulehnen.
Von ein paar weiteren Sticheleien abgesehen, sahen das auch alle anderen so, weshalb der Antrag dann auch recht bald noch angenommen wurde.
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Im Namen des Kaisers
und des Römischen Reiches
ist der edle Senator Lucius Petilius Rufus zum Statthalter der Provinz Britannien ernannt worden Administratio Provincialis
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