RE: [In der Nähe der Villa Furia] Abschied von Zimt umd Rosen
Zwar glänzten ihre Wangen noch immer tränenfeucht. Aber zumindest kullerten eben jene Tränen nicht mehr über die Wangen der furischen Sklavin. Denn diese hatte Cassia mit einer gar rigorosen Geste von ihrer Wange gewischt. Weinen taten nur Schwächlinge. Und Cassia wollte nicht schwach erscheinen. Schon gar nicht in Gegenwart Brans, den sie doch lieb gewonnen hatte. “Du.. Du hältst Ausschau nach mir? Wirklich Bran?“ Wollte Cassia mit leiser Stimme von dem Kupferhaarigen wissen und spürte wie ihr Herz einen kraftvollen Satz in ihrer Brust vollführte. Bran hielt Ausschau nach ihr, wann immer er es einrichten konnte. Und was tat sie? Sie trauerte Nicander hinterher und einem Leben, dass sie so, wie sie es erlebt hatte, kein zweites mal erleben würde. Und schon gar nicht jetzt, nachdem sich Nicander nach Londinium verabschiedet hatte.
Vielleicht sollte sie den Älteren auch einfach partout aus ihren Gedanken streichen. Nicander verweilte in Londinium. Becircte seine junge Domina und auch mit dem Dominus schien er sich prächtig zu verstehen. Und Cassia würde er früher oder später vergessen. Ganz gleich, dass er ihr gesagt hatte, dass sie immer einen Platz in seinem Herzen haben würde. Ja klar. War Cassia eventuell eifersüchtig? Könnte durchaus möglich sein. Auf die Tatsache, dass Nicander umziehen konnte. Dass er heraus kam aus diesem Provinznest. Londinium.. bei dem Gedanken an die prächtigen Bauten leuchteten Cassias Augen in einem hellen leuchten auf.
“Du musst aufpassen Bran, ja? Nicht dass du Ärger bekommst, wenn du dich hierher schleichst.“ Ermahnte die junge Sklavin und musterte den Kupferhaarigen mit einer steilen Falte zwischen ihren Augenbrauen. Vorbei war das leuchten ihrer Augen, denn die Sklavin blickte auf einmal sehr ernst und eindringlich. “Du sagtest du hältst Ausschau nach mir? Oh Bran das ist.. ist.. wunderschön.“ Noch immer war ihr Blick äußerst ernst, gar konzentriert. Und dennoch hatte sie sich Bran genähert und schlang im nächsten Moment einfach ihre Arme um dessen Hals.
“Hm. Wie soll es mir schon gehen? Ich sitze hier fest. Ich würde nämlich auch gerne nach Londinium Bran. Nicander und ich sind in Londinium angekommen. Oh. Diese Stadt ist so riesengroß. Und die Gebäude erst. Und die Menschen. So viele Menschen. Nicht so wie hier in Iscalis.“ Plapperte die lockenköpfige Sklavin und strahlte dabei von einem Ohr zum anderen. Auch wenn sie sich im nächsten Moment bereits unter Kontrolle hatte und sich eine ihrer Locken aus dem Gesicht wischte. Genau in dem Moment spürte sie die zögerliche Berührung Brans an ihrer Wange und schielte zu dem Größeren empor. “Bran? Glaubst du, wenn ich meinen Herrn frage, dass wir uns auch offiziell treffen können? Ich mag es nicht mehr, dass wir uns nur heimlich treffen können.“ Stellte Cassia ihre Frage mit pochendem Herzschlag an den claudischen Sklaven und erhoffte sich eine positive Antwort von diesem. Ihre Finger verwoben sich dabei unbemerkt mit denen des ihr gegenüberstehenden Sklaven und ihre Lippen wurden von einem sanften Lächeln umspielt.
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