Cassia nahm nur diesen einen Kuss. Sie nahm ihn als eine Art Abschiedsgeschenk. Sie schmiegte sich nicht in meine Arme und verlangte nach mehr. Hätte sie das getan, so hätte ich ihr mehr gegeben- weitere Küsse, weitere Berührungen. Aber so trat ich einen Schritt zurück:
"Ich huste gar nicht mehr, Cassia", sprach ich:
"Jetzt lebe ich unter einem festen Dach und habe immer zu essen, so wie du ja auch. Lebe wohl, bis wir uns wieder sehen. Das Schicksal war gut und seltsam mit uns, wer weiß, was es für uns noch bereit hält, mein lieber kleiner Zimtkopf"
Es war wahr, ich hustete nur ganz selten noch. Ich lächelte Cassia an:
"Was vergangen, kehrt nicht wieder,
aber ging es leuchtend nieder,
leuchtet's lange noch zurück" *
* Förster, Gedichte von Karl Förster. Erster Theil, hg. von Ludwig Tieck, 1843.