RE: Arbeitszimmer des LAPP
Lucius Petilius Rufus schaute skeptisch.
Eigentlich war Londinium vergleichsweise sicher und ruhig, Überfälle extrem selten. Es war zwar die größte Stadt der Provinz, aber eben trotzdem immer noch Provinz, und die meisten Menschen kannten einander. Der Furius musste das Unglück wirklich anziehen. Vielleicht sollte er sich dieses Mannes doch besser entledigen, bevor sein Unglück auch diese Stadt noch verdarb.
“Ja, allerdings wollte ich das“, sagte Rufus, und seinem Ton war anzuhören, dass das, was folgen würde, wohl wenig angenehm würde.
“Wann immer ich Post aus Iscalis bekomme, überbietet ihr euch mit Katastrophen. Eine Massenhysterie, bei der Gebäude abgefackelt werden, eine Explosion in der Silbermine, und jetzt auch noch Betrüger in der Verwaltung. Als wäre das Verhalten der dortigen Bevölkerung nicht schon ermüdend genug, muss ich mich jetzt auch noch damit befassen, zu welchen Unterlagen dieser Kelte Zugang hatte und ob dies die Legionen im Norden gefährden könnte! Als hätte diese Provinz nicht genug sonstige Probleme!“
Rufus ließ seine Zusammenfassung der letzten zwei Jahre einen Augenblick so im Raum stehen, um Furius Saturninus die Gelegenheit zu bieten, wenigstens ein bisschen zerknirscht zu sein.
“Diese Außenstelle der Provinzverwaltung ist einfach nur ein gewaltiges Sicherheitsrisiko, und die Stadt Iscalis ganz offensichtlich nicht der richtige Platz dafür. Ich mache diesem Unsinn ein Ende und schließe die Provinzialverwaltung dort. Ich wünsche, dass sämtliche Unterlagen und Vorgänge, die dort gelagert sind, umgehend nach Londinium verbracht werden, damit sie hier ab sofort bearbeitet werden können.“ Rufus wusste gar nicht, wer das jemals für eine gute Idee hatte halten können, Provinzialsachen verteilt zu bearbeiten.
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