(02-08-2025, 08:53 PM)Cassia schrieb:
Pure Erleichterung durchflutete Cassia, als Bran meinte, dass sie sich doch nicht ändern sollte. Schon wäre sie ihm bei diesen Worten am liebsten um den Hals gefallen. Doch bezähmte sie sich. Auch wenn sie unruhig von einem Fuß auf den anderen tippelte. “Hmpf! Dann werde ich es eben nicht mehr erzählen.“ Murrte Cassia nun wahrlich gereizt und verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper, während sie nun Bran gewitterwolkig anstarrte. Wieso musste es denn nur so kompliziert sein? Wieso waren sie überhaupt auf die junge Dame getroffen? Wenn das nicht passiert wäre, dann würden sie nun auch nicht in diesem Schlamassel stecken. Aber dann hätte Cassia auch nicht die niedliche Furia Saturnina kennen gelernt und Bran womöglich auch nicht. Hach. Alles so schrecklich kompliziert. “Nein. Ich möchte nicht das Nicander Ärger bekommt. Schon gar nicht wegen mir. Das könnte ich mir nämlich nie verzeihen.“ Nur langsam löste sich die Gewitterwolke über Cassias Kopf auf und auch ihr unruhiges tippeln hatte ein Ende gefunden. Auch wenn sie nun merkwürdig angespannt an Ort und Stelle verharrte. “Pha! Mein Dominus kann mich noch so häufig einsperren oder mich bestrafen. Ich mag dich wirklich Bran. Und daran kann auch mein Dominus nichts ändern. Ich kann nichts dafür, dass mein Dominus so komisch auf dich reagiert.“ Meinte Cassia mit einem nun breiten Grinsen auf ihren Lippen. Als sie auch schon von Bran am Handgelenk gepackt wurde und direkt vor die Plattform gezerrt wurde, auf der nun die Verlosung der Auktion stattfand. Oh ja. Wie spannend. Ganz aufgeregt hibbelte Cassia nun wieder von einem Fuß auf den anderen. Als Brans Losnummer gezogen wurde, stieß Cassia einen leisen Freudenschrei aus und deutete auf die Plattform. Bran sollte seinen Preis abholen. Mal sehen was er mit seiner Losnummer gewonnen hatte. Ihre eigene Losnummer hielt Cassia noch in ihren nun leicht zitternden Fingern. Als Bran oben auf der Plattform stand und nach unten winkte, strahlte Cassia zu ihm empor und erwiederte sein winken. In Windeseile stand Bran auch schon neben ihr, griff nach ihrem Handgelenk und Cassia beobachtete mit hastig pochendem Herzen, wie er ihr ein Armband um das linke Handgelenk legte. Dann noch seine leise geflüsterten Worte, die Cassias Wangen in einem zarten Rotton aufflammen ließen. “Danke. Vielen lieben Dank mein lieber Bran.“ Wisperte Cassia mit leiser Stimme und schmiegte ihre Wange kurzzeitig gegen die des claudischen Sklaven.
Die Verlosung ging in der Zwischenzeit weiter und nun war es Cassias Losnummer die laut erklang. “Losnummer XXIV!“
Ein Schauer rieselte unbemerkt durch Cassias Körper, die ihren Augen nicht trauen konnte, als ihr Blick auf das Plättchen in ihren Händen fiel, und diese Worte an ihr Gehör drangen. “Bran. Das ist meine Losnummer.“ Jubelte Cassia und eilte flink die wenigen Treppen nach oben auf die Plattform. Gar herrisch streckte sie der Losfee ihre Nummer entgegen und blickte diese aufgeregt an. Das Plättchen wurde aus Cassias Händen genommen und stattdessen wurde ihr ein quirliger Welpe in die Arme gedrückt. “Eiiiiin Weeeeeeelpe.“ Jauchzte die furische Sklavin vor Freude und drückte das Hundchen eng an sich, welches sich regte und ihr im selben Moment über das Gesicht schleckte. “Bran. Bran. Bran.“ Ihre Stimme überschlug sich nun regelrecht, als sie mit dem Welpen in den Armen zu dem claudischen Sklaven stürzte. “Guuuuuuck maaaaaaal. Ich habe ein Hundchen. Ein eigenes Hundchen.“ Strahlend die leuchtenden Augen der jungen Sklavin.
Nicander, Nicander, ja, ja, dachte ich und schüttelte den Kopf. Doch wenigstens würde Cassia nicht irgendwelches seltsame Zeug über ihre gemeinsame Vergangenheit erzählen. Das sagte sie mir zumindest. Ich verstand ihre Worte ohnehin nicht. Und ich war nicht neugierig, also fragte ich nicht nach. Cassia war bei mir. Das war genug für mich.
Die Lose lenkten uns beide ab. Ich gewann meine gute Laune wieder, als ich ihr das Armband verehren konnte. Und sie ihre Wange an die meine legte. So könnte es bleiben. Ich grinste von einem Ohr zum anderen.
Aber auch dieser Nicander hatte Glück. Er gewann einen blauen Mantel. Darin sah er... nun, nicht wie ein Sklave aus. Aber auch nicht wie ein Kelte. Eher wie ein feiner Herr von weither.
Und Cassia hatte sogar großes Glück. Sie gewann einen Hundewelpen.
Er schleckte ihr übers Gesicht. Und als sie mir ihn zeigte, schleckte er auch über mein Gesicht. Das machte aber nix. Wir standen da und freuten uns wie Kinder über das kleine Tier.
"Du hast wahrhaftig ein eigenes Hundchen", wiederholte ich Cassias Worte:
"Wie willst du ihn nennen? Und meinst du, sie lassen ihn dich behalten?"