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Officium | Glück, Kummer und Gleichmut
02-11-2025, 06:05 PM,
Beitrag #1
Officium | Glück, Kummer und Gleichmut
Die Misere war da, und je mehr Zeit verstrich, desto mehr spürte ich, dass mein Schicksal meinen Händen entglitt wie sich eine Nymphe einem liebestollen Satyr entzog. Hätte ich es nur dabei belassen, einen tumben Sklaven zu spielen? Hätte ich es dabei belassen, einen Liebhaber zu spielen? Aber das hier war kein Schauspiel, und Orestilla war keine Schauspielerin. Ich hatte mich verliebt, und was noch schlimmer war, die Herrin liebte mich vermutlich wider.  Oh schändlicher trickreicher Amor! Denn ich war nichts. Ich hatte nichts. 

Mein Auftrag war es, im ganzen Haus Flecken auf dem Marmor mit einer Paste aus Wasser und nitrum zu reinigen. Das war keine schwierige Arbeit, doch sie musste getan werden, damit die Domus Plautia in Glanz erstrahle. Leider würde sie nur meine Hände, nicht jedoch meinen armen Kopf beschäftigen. In dem spukte die Norbana umher. 
Doch wenn ich früher bei der Arbeit gesungen hatte, so blieb ich jetzt still und stumm wie ein Bewohner von Poseidons Reich. Still wie ein Fisch zu sein passte auch viel besser in diese prachtvolle Domus mit ihren vom Liebeswahn unglücklichen Bewohnern.
An die Tür des Officiums klopfte ich, denn vielleicht war der Dominus beschäftigt und wünschte, ich solle später wieder kommen....
[Bild: 1_26_01_24_4_43_25.jpeg]
[Bild: 3_15_08_22_9_43_44.png]
"Scheinsklave" Norbana Orestilla
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Officium | Glück, Kummer und Gleichmut - von Nicander - 02-11-2025, 06:05 PM

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