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[Claudia Sabina]

Rufus hatte so etwas Verheißungsvolles an sich, und unter anderen Umständen hätte ich mich in seine Arme gestürzt, doch mit viel Anstrengung hatte ich in den letzten drei Nächten all meine übersprudelnden Gefühle in  amicitia kanalisiert. Sie blieb, ich hatte diesen Mann von Herzen gern. Ich würde ihm immer loyal sein, ihm immer gewogen, was auch kommen würde. Nur die überbordende Leidenschaft, die musste ganz tief in mir begraben werden. Nie wieder....all meine Liebe würde ab heute dem mir noch unbekannten  Lucius Petilius Vindex gelten. Ich wusste nicht, was für ein Mann er war, aber er würde von mir einen kräftigen Vorschuss an Zuneigung bekommen, und ich wollte ihn mit all meiner Kraft so gern haben und unterstützen, wie er es verdiente.
"Danke, dass du für mich Zeit erübrigen konntest, Petilius Rufus", sagte ich lächelnd:
"Ich danke dir für dein nettes Kompliment. Wie versprochen, bringe ich dir die Liste der Schauspieler mit all ihren Daten, von ihren Ammen bis zu ihren Verbindungen ins Ausland. Und meine Entscheidung. Es ist mir eine große Ehre und ich freue mich darauf, deinen Sohn Lucius Petilius Rufus zu heiraten", ich neigte leicht den Kopf respektvoll gegenüber meinem zukünftigen Schwiegervaters, und ich machte eine Pause, damit meine Worte wirken konnten. Denn ich hatte drei Tage und drei Nächte Zeit gehabt, über diesen Schritt nachzudenken. Für Petilius Rufus jedoch kam er überraschend - oder auch nicht. Vielleicht kannte er mich ja von Anfang an besser als ich mich selbst.