Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

[In der Nähe der Casa Liciniana] Die Lieblinge der Götter sterben früh.
01-31-2025, 06:14 PM,
Beitrag #9
RE: [In der Nähe der Casa Liciniana] Die Lieblinge der Götter sterben früh.
Kurz konnte man es in Síofras Augen aufblitzen sehen, als sich der Rotschopf tatsächlich daran machte und den Weidenkorb nach vorne nahm. Um mit wenigen Handgriffen das Zaumzeug zu lösen, welches den Korb zusammengehalten hatte und damit das Huhn, also Nimue am davonfliegen hinderte. Aber wieso Zaumzeug für ein Pferd als Befestigungsmittel? Hätte es da nicht auch ein Seil getan? Kurz spiegelten sich diese Fragen deutlich auf dem Gesicht der jungen Keltin ab. Doch auszusprechen würde sie diese Worte wohl nicht. Als Louarn das Huhn jedoch warnte ihn nicht anzugreifen, musste Síofra dann doch kaum merklich schmunzeln. Und beobachtete wie der Rothaarige in das Innere des Korbs griff und Nimue vorsichtig aus dem Weidenkorb empor holte. Fasziniert verfolgte Síofra wie Louarn das Huhn so auf seinem Arm platzierte, dass es ihm nicht herunterfallen konnte. Denn sogleich begann Nimue heftig mit ihren Flügeln zu flattern, auch wenn sie wohl nicht davonfliegen würde. Denn so weit Síofra wusste konnten Hühner überhaupt nicht fliegen. Auch wenn sie diesen Eindruck zu vermitteln versuchten. “Nimue ist wirklich ein schönes Federvieh.“ Meinte Síofra und trat vorsichtige Schritte näher, wobei ihr Blick auf dem hübschen Gefieder des Huhns ruhte. “Glaubst du, dass es mir erlaubt ist kurz über ihr Gefieder zu streicheln. Oder meinst du das sie mich dann pickt, auch wenn du es ihr verboten hast?“ Verschämt das Grinsen welches bei diesen Worten über Síofras Lippen huschte. Doch noch hatte Síofra ihre Finger miteinander verschränkt und behielt diese bei sich. Denn unter keinen Umständen würde sie einfach so fremdes Eigentum berühren und das Huhn gehörte nun einmal dem Rotschopf.

Für einen kurzen Augenblick wirkte Síofra gar ganz abgelenkt durch das Huhn, welches mit seinem schwarz-weißen Gefieder hübsch aussah. Und eigentlich viel zu schade für den Suppentopf war. “Du möchtest nicht gegessen werden, gell?“ Gurrte Síofra mit nun leiser Stimme und kraulte dem Huhn über das Gefieder. Völlig selbstvergessen wirkte die Keltin in diesem Moment. So war es auch wenn sie sich bei ihren Schafen aufhielt. Schon vergaß sie Zeit und Raum. Doch schon holte Louarn sie aus ihrem Zwiegespräch mit dem Huhn in die Gegenwart und Síofra musste tatsächlich etwas blinzeln. “Ich habe keine Ahnung wo sich mein Vater herumtreibt. Er verschwindet immer in der Früh, noch im Morgengrauen, wenn er überhaupt nach Hause kommt.“ Anklagend ihre Stimme, bevor sie sich auch schon besann und tief durchatmete. Oh nein. Sie wollte ihren Vater unter keinen Umständen schlecht machen. Schon gar nicht vor einem eigentlich völligen Fremden. “Vielleicht sollte ich zu Hause auf ihn warten.“ Murmelte Síofra mit einem mal sehr niedergeschlagen und blickte gen Boden. Zu Hause. Bei dem Gedanken an ihr nun karges und gar trostloses Elternhaus schluckte Síofra vernehmlich und musste abermals hastig blinzeln.

“Ich weiß nicht wo sich mein Vater aufhält, wenn er das Haus verlässt. Ich habe mich die meiste Zeit bei meiner Mutter befunden. Habe sie gepflegt und mit ihr gelacht und Lieder gesungen, wenn es ihr an einigen Tagen doch etwas besser ging und sie sogar aufstehen konnte.“ Nur das dies nun nie wieder möglich sein würde und die Tage, an denen es ihrer Mutter besser ging, auch schon sehr lange zurück lagen. “Kennst du dich hier denn besonders gut aus? Also ich meine hier in Iscalis? Vielleicht kannst du mir den Weg zeigen und dann kann ich dort selbst nachfragen?“ Unter keinen Umständen wollte sie Louarn von wichtigeren Dingen abhalten.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
Zitieren
 


Nachrichten in diesem Thema
RE: [In der Nähe der Casa Liciniana] Die Lieblinge der Götter sterben früh. - von Síofra - 01-31-2025, 06:14 PM

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste