RE: Die Hütte von Boduognatus
Catia wollte ungern in einer Hütte schlafen, in der es vermutlich vor Flöhen wimmelte (sie spürte ganz deutlich, dass sie ihre Waden hochwanderten) und die armseliger war als das Haus ihres Onkels. Aber Boduognatus Gastfreundschaft musste sie annehmen, um ihn nicht zu beschämen. "Ich danke dir für das Essen, Väterchen", sagte sie freundlich, setzte sich hin und folgte Louarns Beispiel, ihr Brot aufzutunken. Der Eintopf war besser als er aussah, oder sie war so hungrig, dass ihr alles geschmeckt hätte. Trotzdem ließ sie sich Zeit, um nicht gierig zu erscheinen.
Doch der nächste Satz von Boduognatus ließ sie den Kopf heben:
"Ich bin kein Streuner... auch wenn ich gerade so aussehe", sagte sie mit gerunzelten Brauen: "Ich bin ein ordentliches Mädchen, und ich habe auch etwas römisches Geld. Nein, zu einer Hexe gehe ich bestimmt nicht, Louarn. Was soll ich da? Ich habe nicht vor, selbst eine Hexe zu werden", sie schüttelte den Kopf.
Catia nahm sich vor, nach Arbeit zu fragen, jedoch auch die Vorräte des alten Mannes aber wieder aufzustocken. Es war nicht recht, sein Essen zu fortessen, da er selbst kaum etwas hatte. Sie wusch die Schüsseln aus, band ihr Tuch fester, winkte noch einmal "Bis später" und trat aus der Hütte.
Boduognatus zog die Tür hinter ihr zu.
"Es ist einige Zeit her, dass du das letzte Mal hiergewesen bist, Meister Louarn", sprach er und redete ihn respektvoll an, auch wenn Louarn zu jung dafür war, seine Lehrzeit als Druide schon beendet zu haben: "Kommt die Bruderschaft denn auch noch her?" Damit meinte er die Falken, die sich schon einige Male hier getroffen hatten. Boduognatus, der sein rechtes Bein in der Schlacht von Verulam verloren hatte, half dem Widerstand gegen die Römer wo immer er konnte:
"Mich gehts nix an, doch dann solltest du dieses Mädchen besser ganz fortschicken"
|