RE: Westturm - Abendsonnengemach - Stella & Sonnwin
Ich hatte Stella mit der Überlassung des Siegelringes mir in allen Belangen gleichgestellt, und doch war ich einen Moment lang überrascht, als sie sagte, dass sie mich schließlich auch nicht nach der Herkunft meines Geldes für die Ringe fragte. Da regte sich so etwas wie männliche Eitelkeit in mir, der in allen Bereichen überlegen sein wollte, auch was die Finanzen betraf. Doch das waren wir ja nicht - Furia Stella war entschieden die Wohlhabendere von uns beiden, und ich hatte das gewusst, bevor ich um sie warb. Es wäre also dumm gewesen, in diesem Moment meiner Eitelkeit zu frönen.
Ich nahm beide Hände meiner Frau in die meine und setzte mich auf unser Bett und zog sie an mich, um mit ihr meine Überlegungen zu teilen:
"Ich arbeite und verkaufe unsere Erzeugnisse, Fridila, so konntest du wohl annehmen, dass ich das Geld für die Ringe erwirtschaftet habe", erwiderte ich ruhig:
"Du jedoch gehst keiner Lohnarbeit nach, soweit ich weiß. Also muss ich denken, dass du die Ringe mit einem Teil deines Vermögens beglichen hast. Ich würde jedoch nicht wollen, dass du einen eigenen Schmuck verkaufst, denn diesen soll Stellula eines Tages tragen, als Muttererbe.
Nun sagst du mir, dass diese Fibel und dieser Ring deinem Vater gehört haben. Es ist mir eine große Ehre, das Eigentum eines solch vortrefflichen Römers wie es Spurius Furius Longus war, tragen zu dürfen und mit Freude im Herzen nehme ich beides aus deinen Händen an"
Ich ließ Stellas Hände los und streckte meine rechte Hand vor, damit sie mir den Ring an den Finger stecken konnte ( ich nahm an, dass ich hochgewachsener war als ihr Vater, und ich wusste nicht, an welchem Finger der Ring mir passen würde)
|