RE: [Dobunniland] Lady Gerwina am Spiegelsee
"Daran habe ich nie gezweifelt, mein Fürst, und natürlich habe ich keine Vorbehalte gegen die Argante, die ist was Besonderes und ich habe sie schon liebgewonnen, als ich sie zum ersten Mal sah", Gerwina blickte Eisu an und schenkte ihm auch ein Lächeln.
Nach einem beschwerlichen Aufstieg erreichten die Reiter den See Gweder, der so malerisch in einer Talsenke lag, von blauen Bergen umgeben. Gerwina schaute sich um und war sichtlich beeindruckt vom atemberaubenden Berglandschaft. Der Himmel war wolkenlos und spiegelte sich im Wasser, das so blau leuchtete, wie die Augen von Eisu Ap Comux, der gerade Gabinia vom Pferd half. "Es ist sehr schön hier, mein Fürst, und die ganze Umgebung ist einfach sagenhaft, sogar Grunja hat es gefallen".
Eisu begleitete dann die junge Frau bis zum Ufer, denn er wollte, dass sie in diesen traumhaften See hineinschaut. Gerwina sah aber nur ihr Spiegelbild und lächelte, die widerspenstigen Locken fielen ihr ins Gesicht und sie machte die, so gut es ging, wieder in Ordnung. Eisu Ap Comux stand nicht weit von ihr und sie blickte ihn an: "Ich sehe nur mein Spiegelbild, mein Fürst, aber ich versuche es noch mal", Gerwina beugte sich vor und ließ ihren silbernen Reif, den sie gerade von ihrem Arm abnahm, auf dem Wasser gleiten, der gleich von der Oberfläche verschwand und, als die Sonnenstrahlen auf den See fielen, beugte Gerwina sich noch tiefer vor und konnte ihren Armreif, der auf dem Grund landete, umgeben von bunten funkelnden Steinchen, deutlich sehen.
Für sie hieß es, dass die Herrin des Sees, ihr Opfer angenommen hatte und sie in die Tiefen ihres Reiches blicken ließ. In diesem Moment fiel die junge Frau in eine Art Trance und konnte ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmen. Sie hörte eine sanfte Stimme in ihrem Kopf, die ihr in ihrer Sprache sagte, sie sollte ihre Mutter besuchen, denn sie ist krank. Gerwina spürte, wie ihr Herz sich zusammenzog und weinte leise, wagte aber nicht zu fragen, ob ihre Mutter diese Krankheit überleben wird, denn sie hatte Angst vor der Antwort. Stattdessen fragte sie, was sie in der Zukunft erwartet und nach einer Pause sagte die liebliche Stimme, "Deine Zukunft, Gerwina Sonnmars Tochter, musst du dir selbst gestalten, aber, weil du so traurig schaust, zeige ich dir den Vater deiner Kinder" und Gerwina sah klar und deutlich, aber nur einen Augenblick lang, Eisu Ap Comux, der sie anlächelte. Danach war nichts mehr zu sehen und als sie aus ihrem Trancezustand erwachte, sah sie nur die glatte blaue Oberfläche und ihr Spiegelbild wieder. Sie fühlte sich etwas schwach und setzte sich auf einen flachen Stein am Ufer. Ich habe das alles bestimmt geträumt, dachte Gabinia. Dann bemerkte sie, dass etwas auf dem Boden glitzerte. Sie nahm es in die Hand und erkannte ein kleines grünes Steinchen, das sie auch auf dem Grund des Sees sah. Also, es war doch kein Traum, es war ein Geschenk von der geheimnisvollen Herrscherin des Gweder Sees. Sie hielt es fest in der Hand und eine Wärme verbreitete sich in ihrem Körper. Sie schaute mit verklärtem Blick Eisu Ap Comux an, den zukünftigen Vater ihrer zukünftigen Kinder, wie die Herrin des Sees es ihr weissagte, und der immer noch an der gleichen Stelle stand. In seinem Bärenmantel sah er stark und umwerfend aus und Gerwina lächelte zufrieden in sich hinein. Dann reichte sie dem keltischen Fürsten ihre Hand, damit er ihr aufzustehen half:
"Mir ist ein bisschen schwindelig, mein Fürst, und ich hätte gerne etwas zu trinken ..."
![[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]](https://adlerchronik.de/gallery/3_15_08_22_9_37_19.png)
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [ Sonnmar] (NSC)
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