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Auf dem Wochenmarkt
12-19-2024, 05:41 PM,
Beitrag #4
RE: Auf dem Wochenmarkt
Die Schafe blökten nur noch lauter und zerrten an dem Seil, welches in Síofras Handinnenfläche schnitt. Denn die Schafe durften der jungen Keltin unter keinen Umständen entkommen. Nicht auszudenken, sollte ihr eines der Schafe ausbüxen. Wie sollte sie dies ihrer schwer kranken Mutter erzählen? Oder ihrem Vater, wenn dessen alkoholgeschwängerter Atem die Luft verpestete. Nein, lieber nicht daran denken. Sondern sich stattdessen auf die beiden Tiere konzentrieren. Deren blöken vermischte sich nämlich nun mit den anderen tierischen Lauten auf dem Wochenmarkt. Suchend glitt bereits Síofras Blick über die Stände in ihrer unmittelbaren Nähe. Doch dort schien sich kein Verarbeiter von Schafswolle oder deren Fleisch zu befinden. So dass die junge Keltin die Tiere wohl oder übel noch etwas länger hinter sich herziehen musste. Sehr zum Leidwesen der beiden Schafe, die nun wahrlich herzzerreißend blökten und an dem Seil zerrten. “Nun haltet doch still!“ Murrte das Mädchen abermals und presste für einen kurzen Augenblick ihre Lippen zusammen. Weiterhin irrte ihr Blick gar suchend zwischen den Ständen umher. Als es einem der Tiere schließlich zu blöd wurde und dieses nun sogar vor Unmut auskeilte. Gerade in dem Moment griffen raue Männerhände nach dem bockenden Schaf und versuchten das Seil von dessen Hals zu entfernen. Ein Umstand der Síofras Augen augenblicklich verengen ließ und sie rüde nach der Männerhand schlug. “Geh weg!“ Zischte die junge Keltin abermals in ihrer Muttersprache und funkelte den jungen Mann aus schmalen Augen entgegen. Mittlerweile hatten die Schafe ihren Widerstand aufgegeben, blökten jedoch umso lauter.

Als sich dann jedoch eine rothaarige junge Frau in diese Szenerie mischte, ruckte Síofras Kopf augenblicklich in ihre Richtung. Steckte sie etwa mit diesem fremden Mann unter einer Decke? Wollte sie auch eines ihrer Schafe stehlen? Ja, stehlen. Denn nichts anderes war es, was dieser junge Römer versuchte. Er wollte eines ihrer Schafe s t e h l e n. Der junge Mann hob schließlich seinen Kopf an und konzentrierte sich auf die rothaarige Keltin. “Das sind deine Schafe? Diese Schafe sind römisches Eigentum. Mische dich nicht ein.“ Und mit diesen Worten versuchte der römische Kerl das Schaf mit sich zu nehmen, welches sich blökend wehrte und nun auch nach dem Römer austrat. Síofra beobachtete mit leiser Genugtuung in ihrem Blick wie sich das Schaf gegen die zupackenden Männerhände zur Wehr setzte.

“Heh! Meine Schafe. Verschwinde!“ Protestierte Síofra abermals in ihrer heimatlichen Zunge, welche von dem Römer natürlich nicht verstanden wurde. Denn dieser zerrte das Schaf nun tatsächlich hinter sich her und hatte sich somit bereits einige Schritte entfernt. Hilfesuchend der Ausdruck auf Síofras Gesicht, als sie zu der jungen Rothaarigen blickte, um dann ihrem Schaf hinterher zu eilen.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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Nachrichten in diesem Thema
Auf dem Wochenmarkt - von Furiana Nivis - 12-08-2024, 09:05 PM
RE: Auf dem Wochenmarkt - von Síofra - 12-08-2024, 09:44 PM
RE: Auf dem Wochenmarkt - von Furiana Nivis - 12-18-2024, 11:46 PM
RE: Auf dem Wochenmarkt - von Síofra - 12-19-2024, 05:41 PM

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