RE: Unverhofft kommt oft!
Es war keine große Sache, nur ein paar Eier und etwas Brei, aber als ich das Essen vor ihm abstellte, sah er es an, als hätte ich ihm einen Schatz vorgesetzt. Sein Blick wanderte kurz zu mir, dann zurück zum Teller. Ein Danke stammelte er, bevor er endlich anfing zu essen. Erst vorsichtig, dann mit einem Hunger, der mir mehr über sein Leben verriet, als Worte es hätten tun können.
Ich setzte mich ihm gegenüber, trank etwas Wasser aus meinem Becher, während ich ihn beobachtete. Seine Worte kamen zögernd, fast unsicher. Er meinte, sich revangieren zu müssen. Aber ich lachte nur leise, nicht aus Spott, sondern weil ich die Ehrlichkeit in seiner Stimme hörte. "Revanchieren?" Ich schüttelte den Kopf. "Fintan, du bist hier, um zu arbeiten und zu lernen. Und wenn du das tust, revanchierst du dich schon mehr als genug."
Er hob endlich den Blick, und ich sah, wie seine Wangen noch immer leicht gerötet waren. "Du bist nicht hier, weil ich dich aus Mitleid aufgenommen habe", fügte ich hinzu, um ihm jeden Zweifel zu nehmen. "Ich habe dir eine Chance gegeben, weil ich glaube, dass du etwas daraus machen kannst. Und wenn du dich bemühst, wirst du es schaffen."
Für einen Moment blieb es still, nur das Knacken des Feuers war zu hören. "Jetzt iss auf", sagte ich schließlich, während ich mich erhob. "Wir haben heute viel zu tun. Und vergiss nicht, Fintan – hier ist jetzt dein Zuhause. Solange du das willst."
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