RE: [Dobunniland] Lady Gerwina am Spiegelsee
"Ich und jeder Mann hier würden dein Leib und Leben mit seinem Leben verteidigen, Lady Gerwina", erwiderte Eisu Ap Comux ruhig und mit großer Sicherheit:
"Dennoch freut es mich, dass du keine Vorbehalte gegen die kleine Argante hast", er lächelte Gabinia Clara an.
Dann begang der Aufstieg und nun ritten sie langsam, um die Pferde nicht zu verausgaben. Höher und höher schraubte sich der Weg. Zwischendrin gerieten sie in eine Nebelwand, und die vielen kleinen Wassertröpfchen kräuselten Haare und Bart.
Dann aber wichen die grauen Schwaden und entblößten einen blauen Himmel. Die Sonne wärmte sogar ein wenig. Und sie tat gut, die Reiter reckten und streckten sich, und Grunja, die als es nahe am Abgrund die Augen geschlossen hatte, öffnete sie nun und lächelte:
"Wie schön es hier ist, Herrin", sagte sie zu Clara.
Schön war es tatsächlich, denn der See Gweder lag in einer Talsenke inmitten der Berge. Da der Himmel blau war, leuchtete auch er wie ein blaues Auge.
Eisu Ap Comux hob eine Hand, um seinem Gast vom Pferd zu helfen. Seine Männer machten umweit, jedoch nicht direkt beim Wasser, ein Feuer und fingen an, das Essen vorzubereiten. Dabei achteten sie aber darauf, den See nicht zu verschmutzen. Niemand trübte den Gweder, dem seltsame Kräfte zugeschrieben wurden.
Der Keltenfürst begleitete Gabinia Clara bis zum Ufer. Dann blieb er aber eine Armlänge entfernt stehen und wies auf die glatte Oberfläche des Gweder.
"Bitte schau hinein, Lady, denn das Wasser ist ungetrübt und wie ein Spiegel an solch schönem Tag. Mag sein, dass er dir deine Zukunft verrät"
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