RE: Angebot und Nachfrage : Lucius Caecilius Taurus bei Owain
Als Caecilius Taurus das Bier kostete, beobachtete ich ihn, während ich mir mit meinem Handrücken den Bierschaum von den Lippen wischte. Seine Worte über den Geschmack entlockten mir ein Schmunzeln, wobei ich immer noch nicht ganz davon überzeugt war, ob es ihm wirklich geschmeckt hatte. "Es stimmt, unser Bier ist kräftiger. Die Menschen hier schätzen diese Bitterkeit. Sie sagen, es wärmt von innen und gibt Kraft. Aber vielleicht ist es auch einfach Gewohnheit."
Während er über Stolz und Selbstbewusstsein sprach, dachte ich kurz über seine Worte nach. Es war mir tatsächlich wichtig, meinen eigenen Wert nicht zu unterschätzen. "Du hast recht, ohne Stolz auf das eigene Werk würde man sich kaum die Mühe machen, es zu perfektionieren. Ich sehe das genauso. Und wenn ich mich mit meinen Stücken schmücke, dann nur, weil ich weiß, dass sie diesen Schmuck verdient haben."
Mit einer Öllampe in der Hand trat ich näher, als er nun meine Arbeiten sehen wollte, und deutete mit einer Hand auf etwas, was mit einem Tuch verhüllt war. Ich zog es mit einem Ruck weg, so dass eine Statue einer jungen Frau in einem römischen Gewand, die eine Schauspielermaske in Händen trug, zum Vorschein kam. "Das ist eines jener Werke, die Claudia Sabina in Auftrag gegeben hat." Vorsichtig hob ich sie an und hielt sie so, dass das Licht jede einzelne Feinheit betonte. "Sie hat insgesamt neun davon in Auftrag gegeben. Alle sind sie ganz individuell nach ihren Vorstellungen gefertigt. Das ist ein Beispiel dafür, wie ich versuche, die Wünsche meiner Kunden mit meiner Kunst zu verbinden."
Ich ließ ihn die Details betrachten und griff dann nach einem kunstvoll gestalteten Dolch, der gut und gerne das Ritualmesser eines Druiden hätte sein können. Ich hatte es einfach so, ohne Auftrag hergestellt, Schließlich holte ich noch eine kleine Holzkiste hervor. In ihrem Inneren verbargen sich einige keltische Schmuckstücke. Kleinodien aus Gold und Silber, wie zum Beispiel ein Armreif, Fibeln, Ohrringe und einen Toques, der einem Stammesfürsten würdig gewesen wäre.
Ich blickte Taurus direkt an und nickte ihm zu. "Nun hast du eine Vorstellung davon, was ich kann. Du wirst selbst entscheiden, ob es deinen Vorstellungen entspricht. Ich bin ein einfacher Mann, aber in meinem Handwerk liegt mein Stolz. Wenn das genügt, dann bin ich überzeugt, dass wir ins Geschäft kommen."
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