RE: Atrium - der Innenhof
Mit von Tränen verschleierten Augen wagte Cassia einen vorsichtigen Blick in das Gesicht ihres Dominus, da sie wusste, dass der Furier es nicht mochte, wenn ihn seine Sklaven allzu offensichtlich anblickten. Denn seine mahnende Stimme hallte in just diesem Moment durch Cassias Gedanken, so dass sie vernehmlich schlucken musste. Nein, Cassia weinte nicht weil der Vater von Batrachis gestorben war. Dies war zwar eine schreckliche Neuigkeit und Cassia wollte sich gar nicht ausmalen, wie sich Froschauge in diesem Moment fühlte. Bestimmt ganz, ganz schrecklich. Sie würde später bei ihrer Mitsklavin vorbei sehen, wenn sie glimpflich aus der Sache hier herauskommen würde. Denn das Damoklesschwert schwebte bedrohlich über Cassias Köpfchen.
Als der Furier schließlich nach ihrer Hand griff, schniefte Cassia hörbar und atmete zugleich tief durch. Sie würde garantiert nicht vor ihrem Herrn in Tränen ausbrechen, auch wenn ihre Augen noch immer tränenfeucht schimmerten. Doch diese Blöße würde sie sich nicht geben. Schon gar nicht vor ihrem Dominus.
“Ich war mit Batrachis auf dem Markt. Du hast mir die Erlaubnis dazu gegeben Dominus.“
Erinnerte Cassia den Älteren, falls sich dieser nicht mehr daran erinnern sollte.
“Ich wollte unbedingt neue Jonglierbälle kaufen. Wusste aber nicht, wo ich diese Bälle finden kann. Zum Glück hat uns Bran weitergeholfen. Er ist auch ein Sklave Dominus.“
Eine kurze Pause erfolgte, in der Cassia tief durchatmete, wie um ihre Gedanken zu sortieren.
“An einem der Stände wurden wir dann tatsächlich fündig. An diesem Stand gab es allerlei unterschiedliche Jonglierbälle in den verschiedensten Größen und Farben und auch Materialien. Besonders fasziniert haben mich Bälle die aus Glas bestanden. Fast wie kleine Glaskugeln. Ich sollte mit diesen Glaskugeln jonglieren. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie mir der Händler versicherte. Diese Kugeln fühlten sich ganz schwerelos an. Und dann.. ist mir eine dieser Kugeln aus den Händen gerutscht. Ich war aber nicht schuld an diesem Unglück Dominus. Ich wurde von einem Mann gestoßen. Ich weiß aber nicht mehr wie dieser Mann aussah. Der Händler war ganz böse mit uns.“
Abermals schniefte Cassia und wischte sich über ihre Nase. Ihren Blick hielt die junge Sklavin nun gen Boden gesenkt, in dem sie am liebsten versinken würde.
“Ich war ungeschickt Dominus. Ich hätte besser aufpassen müssen.“
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