RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Diese Faye gab es also in verschiedenen Variationen? Waren das so etwas wie Unterarten dieser Faye, wie es auch bei Hunden und Katzen unterschiedliche Rassen gab? Fragend der Blick in den Augen der jungen Sklavin, als sie bemerkte wie sich Brans Gesicht rötete und Cassia sichtlich verlegener wurde. Oh je. Was hatte sie mit ihren Worten nur angerichtet? Sie wollte Bran doch unter keinen Umständen in Verlegenheit bringen. Und dennoch hatte sie die Wahrheit gesagt, dass sie um den jungen Sklaven weinen würde, sollte dieser mit Schild und Schwert in den Kampf ziehen müssen und dort fallen. Ja, Cassia würde bitterlich weinen und schluchzen. Doch so weit würde es gar nicht kommen. Bran müsste nicht in irgend einen Kampf ziehen. Der claudische Sklave sollte ihr nämlich zusehen. Sie bewundern bei ihrer Jonglage, als man Cassia die Kristallbälle reichte und sie mit diesen zu jonglieren begann. Immer wieder warf sie die Bälle in die Höhe und fing diese sicher mit ihren schmalen Händen auf. Die Bälle fühlten sich zuerst kühl an, gewannen dann aber immer stärker an Wärme, so dass Cassia mit einem wahrlich freudigen blitzen in ihren Augen diese Jonglage ausübte. Zumindest so lange bis es zu jenem Unglück kam und sich dieser Herr durch die Menschenmenge drängen musste. Dabei gegen Cassia stieß, so dass die furische Sklavin ins stolpern geriet und eine der Kristallkugeln zu Boden fiel und ..z e r b a r st. Schon sank Cassia zu Boden und versuchte die Scherben mit ihren zitternden Fingern aufzusammeln. Bis sie von Bran beiseite gedrängt wurde und der claudische Sklavin nach einer Kehrschaufel und einem Besen verlangte. Mit Tränen in den Augen blickte Cassia in die Höhe und schluchzte immer wieder still vor sich hin. Nein. Wie konnte sie nur so ungeschickt sein? Natürlich suchte sie die Schuld bei sich, wie sollte es auch anders sein.
“Mein Dominus wird furchtbar böse mit mir werden.“
Murmelte Cassia mit leiser, erstickter Stimme und zuckte dann zusammen, als der Standbesitzer wie eine Viper hinter seinem Stand hervor geschossen kam und Bran gegen die Brust piekte. Wieso Bran? Sie hatte diese Kristallkugeln fallen gelassen. Sie gehörte bestraft. Nicht der liebe, nette Bran. Und auch nicht Batrachis, die ihre Hände vor ihr Gesicht geschlagen hatte und immer wieder leise 'Oh jemine' vor sich hin murmelte.
“Nein. Bitte nicht. Ich werde diesen ..Schaden ersetzen. Aber bitte sagt meinem Dominus nichts.“
Flehte Cassia mit leiser Stimme und blickte aus Tränen schimmernden Augen zu dem zornig dreinblickenden Standbesitzer empor, nachdem sie sich auf ihre Füße gestemmt hatte.
“Bran kann nichts dafür. Es war meine Schuld. Ganz alleine meine Schuld. Bitte lasse Bran und Batrachis gehen.“
Noch immer war Cassias Stimme flehend, als sie vom Standbesitzer im Nacken gepackt wurde und geschüttelt wurde, wie man es mit jungen Hunden tat, die ungehorsam waren. Und dann erklang die Menge, die forderten dass die Sklaven ausgepeitscht werden sollten. Auf diese Worte hin schluchzte Cassia zu Tode betrübt und versuchte nach Brans Hand zu fassen.
“Es tut mir Leid mein lieber Bran.“
Formte sie tonlos mit den Lippen. Und spürte im nächsten Moment einen Stoß zwischen den Schulterblättern, der sie nach vorne taumeln ließ. Pure Angst und Panik zeichnete sich auf den Gesichtszügen der furischen Sklavin ab. Angst vor der Reaktion ihres Dominus.
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